Was sind Eigenschäden am Auto?

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Ein Unfall mit Eigenverschulden hinterlässt Spuren am eigenen Fahrzeug. Die Reparaturkosten hierfür übernimmt nicht die Haftpflicht, sondern – je nach Versicherungsvertrag – die Vollkaskoversicherung. Diese springt ein, wenn der Fahrer selbst für den Schaden verantwortlich ist. Der Umfang des Schadens reguliert die Höhe der Erstattung.

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Eigenschaden am Auto: Wenn man selbst zum Unfallgegner wird

Ein Kratzer im Lack beim Einparken, eine Delle durch einen unglücklichen Rempler am Garagentor oder gar ein größerer Schaden durch einen Fahrfehler: Eigenschäden am Auto sind ärgerlich und können schnell ins Geld gehen. Im Gegensatz zu Schäden, die durch Dritte verursacht werden, liegt die Verantwortung hier klar beim Fahrer des beschädigten Fahrzeugs. Aber was genau versteht man unter einem Eigenschaden und welche Versicherung greift in solchen Fällen?

Was ist ein Eigenschaden?

Ein Eigenschaden liegt vor, wenn der Schaden am eigenen Fahrzeug durch eigenes Verschulden entstanden ist. Das bedeutet, dass kein anderer Verkehrsteilnehmer für den Schaden verantwortlich ist. Typische Beispiele für Eigenschäden sind:

  • Unfälle ohne Fremdbeteiligung: Kollisionen mit Bäumen, Mauern, Zäunen oder anderen festen Hindernissen.
  • Parkschäden: Beschädigungen beim Ein- oder Ausparken, beispielsweise durch das Streifen eines anderen Autos oder einer Mauer.
  • Vandalismus am eigenen Fahrzeug (je nach Versicherungsumfang, siehe unten).
  • Selbstverschuldete Schäden durch Bedienungsfehler: Beispielsweise, wenn man den falschen Kraftstoff tankt und dadurch den Motor beschädigt.
  • Schäden durch herabfallende Gegenstände des eigenen Fahrzeugs: Beispielsweise, wenn sich eine Dachbox löst und das eigene Auto beschädigt.

Die Haftpflichtversicherung zahlt nicht!

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Kfz-Haftpflichtversicherung bei Eigenschäden nicht einspringt. Die Haftpflichtversicherung ist ausschließlich dafür da, Schäden zu regulieren, die man anderen Verkehrsteilnehmern zufügt. Sie deckt also die Reparaturkosten am Fahrzeug des Unfallgegners, nicht aber die Schäden am eigenen Auto.

Die Vollkaskoversicherung als Rettungsanker

Um auch bei selbstverschuldeten Schäden nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben, ist eine Vollkaskoversicherung die richtige Wahl. Diese Versicherung deckt nicht nur Schäden ab, die durch Dritte verursacht werden (wie beispielsweise bei einem Unfall mit einem anderen Fahrzeug), sondern auch Eigenschäden.

Was die Vollkaskoversicherung abdeckt:

  • Reparaturkosten: Die Vollkaskoversicherung übernimmt in der Regel die Kosten für die Reparatur des beschädigten Fahrzeugs, abzüglich einer eventuell vereinbarten Selbstbeteiligung.
  • Abschleppkosten: Auch die Kosten für das Abschleppen des Fahrzeugs nach einem Unfall werden in der Regel von der Vollkaskoversicherung übernommen.
  • Gutachterkosten: Die Kosten für ein Gutachten zur Feststellung des Schadensumfangs werden ebenfalls häufig von der Vollkaskoversicherung getragen.

Wichtige Punkte bei der Vollkaskoversicherung:

  • Selbstbeteiligung: Die meisten Vollkaskoversicherungen beinhalten eine Selbstbeteiligung. Das bedeutet, dass man im Schadensfall einen bestimmten Betrag selbst tragen muss. Je höher die Selbstbeteiligung, desto niedriger in der Regel die Versicherungsprämie.
  • Schadensfreiheitsklasse: Ein Schaden, der über die Vollkaskoversicherung abgewickelt wird, kann zu einer Rückstufung in der Schadensfreiheitsklasse führen. Dadurch steigen die Versicherungsbeiträge in den Folgejahren. Es lohnt sich daher, bei kleineren Schäden abzuwägen, ob man diese nicht lieber selbst bezahlt, um die Schadensfreiheitsklasse zu erhalten.
  • Versicherungsumfang: Nicht jede Vollkaskoversicherung ist gleich. Es gibt Unterschiede im Leistungsumfang, beispielsweise bei der Abdeckung von Vandalismusschäden oder Schäden durch herabfallende Gegenstände. Daher sollte man die Vertragsbedingungen genau prüfen und sich für eine Versicherung entscheiden, die den eigenen Bedürfnissen entspricht.

Fazit:

Eigenschäden am Auto sind ärgerlich, aber mit der richtigen Versicherung kann man sich vor hohen Kosten schützen. Während die Haftpflichtversicherung ausschließlich Schäden abdeckt, die man anderen zufügt, springt die Vollkaskoversicherung bei selbstverschuldeten Schäden ein. Vor dem Abschluss einer Vollkaskoversicherung sollte man jedoch die Vertragsbedingungen genau prüfen und sich über die Selbstbeteiligung und die möglichen Auswirkungen auf die Schadensfreiheitsklasse informieren. So ist man im Falle eines Eigenschadens bestmöglich abgesichert.