Wie viele Dioptrien braucht man, um Auto zu fahren?

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Die Führerscheinverordnung schreibt ab einer Weitsichtigkeit von +2,00 Dioptrien oder höher die Eintragung einer Sehhilfe vor (Schlüsselzahl 01). Nur dann ist das Führen eines Kraftfahrzeugs rechtmäßig. Eine geringere Sehschwäche erfordert diese Eintragung nicht.

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Wie viele Dioptrien sind zum Autofahren erlaubt? – Ein Überblick über die gesetzlichen Bestimmungen

Die Frage, wie viele Dioptrien man zum Autofahren braucht, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es gibt keine feste Dioptrien-Grenze, die darüber entscheidet, ob man ein Fahrzeug führen darf oder nicht. Vielmehr richtet sich die Zulässigkeit des Autofahrens mit einer Sehschwäche nach den gesetzlichen Bestimmungen der Fahrerlaubnisverordnung (FeV) und der daraus resultierenden Anforderungen an die Sehleistung.

Der entscheidende Punkt ist nicht die reine Dioptrienanzahl, sondern die gesamte Sehfähigkeit. Die FeV legt zwar bestimmte Mindestwerte für die Sehschärfe fest, diese werden aber individuell geprüft und beziehen sich nicht direkt auf die Dioptrienstärke einer Brille oder Kontaktlinse. Die Dioptrienstärke beschreibt lediglich die Stärke der benötigten Korrekturlinse, um ein scharfes Bild zu erzeugen. Ein Brillenträger mit beispielsweise -1,0 Dioptrien kann dennoch eine ausreichend gute Sehschärfe aufweisen, um die Anforderungen der FeV zu erfüllen. Umgekehrt kann jemand mit nur +1,0 Dioptrien Weitsichtigkeit eine so schlechte Sehschärfe haben, dass das Autofahren nicht erlaubt ist.

Die entscheidende Rolle der Augenprüfung:

Die tatsächliche Sehfähigkeit wird im Rahmen der augenärztlichen Untersuchung zur Führerscheinprüfung bzw. -verlängerung ermittelt. Hierbei werden verschiedene Tests durchgeführt, um die Sehschärfe (Visus) und das Gesichtsfeld zu bestimmen. Erreicht der Bewerber nicht die geforderten Mindestwerte, kann die Fahrerlaubnis nicht erteilt oder verlängert werden.

Spezifisch zur Weitsichtigkeit:

Die Aussage, dass ab +2,00 Dioptrien Weitsichtigkeit eine Eintragung einer Sehhilfe (Schlüsselzahl 01) vorgeschrieben ist, ist korrekt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass mit +1,9 Dioptrien Weitsichtigkeit das Autofahren uneingeschränkt erlaubt ist. Es ist vielmehr so, dass die Korrektur der Weitsichtigkeit mit einer Sehhilfe (Brille oder Kontaktlinsen) bei +2,00 Dioptrien und darüber angezeigt und in der Fahrerlaubnis vermerkt werden muss. Die Sehschärfe muss aber trotzdem die gesetzlichen Anforderungen erfüllen.

Zusammenfassend:

Es geht nicht um die reine Dioptrienanzahl, sondern um die durch eine eventuelle Brillen- oder Kontaktlinsenkorrektur erzielte Sehschärfe. Eine augenärztliche Untersuchung ist daher unerlässlich, um festzustellen, ob die Voraussetzungen für das Führen eines Kraftfahrzeugs erfüllt sind. Die Eintragung einer Sehhilfe (Schlüsselzahl 01) ab +2,00 Dioptrien Weitsichtigkeit ist eine Pflichtangabe, sagt aber nichts über die tatsächliche Fahreignung aus. Diese wird erst durch die umfassende augenärztliche Prüfung ermittelt.