Ist man im Winter näher an der Sonne?
Entgegen der Intuition ist die Erde im Januar der Sonne am nächsten, etwa fünf Millionen Kilometer. Dies führt dazu, dass das Sonnenlicht uns 17 Sekunden früher erreicht. Ironischerweise fällt dieser Zeitpunkt des sogenannten Perihels, des sonnennächsten Punktes mit nur 147 Millionen Kilometern Distanz, mitten in den deutschen Winter. Die Jahreszeiten werden also nicht durch die Entfernung zur Sonne bestimmt.
Wintersonne: Näher dran, doch frierend kalt – Warum die Distanz zur Sonne nicht über die Jahreszeiten entscheidet
Die Vorstellung liegt nahe: Im Winter ist es kalt, also muss die Erde weiter von der wärmenden Sonne entfernt sein als im Sommer. Doch dieser intuitive Gedanke trügt. Tatsächlich erreicht unser Planet den sonnennächsten Punkt seiner elliptischen Umlaufbahn, das sogenannte Perihel, mitten im Winter der Nordhalbkugel – meist Anfang Januar. Wir sind dann rund fünf Millionen Kilometer näher an der Sonne als im Juli, dem Zeitpunkt des Aphels, dem sonnenfernsten Punkt. Dieser Unterschied in der Distanz führt dazu, dass das Sonnenlicht uns im Januar etwa 17 Sekunden schneller erreicht als im Juli.
Warum frieren wir dann trotzdem im Januar? Die Jahreszeiten entstehen nicht durch die variierende Entfernung zur Sonne, sondern durch die Neigung der Erdachse von etwa 23,5 Grad. Diese Neigung sorgt dafür, dass die Sonnenstrahlen im Winter flacher auf die Nordhalbkugel treffen. Dadurch verteilt sich die gleiche Menge Sonnenenergie auf eine größere Fläche und die Erde erwärmt sich weniger stark. Gleichzeitig verkürzen sich die Tage, wodurch die Sonne weniger Zeit hat, die Erdoberfläche zu erwärmen.
Im Sommer hingegen trifft die Sonnenstrahlung steiler auf die Nordhalbkugel. Die Energie konzentriert sich auf eine kleinere Fläche, was zu höheren Temperaturen führt. Zusätzlich verlängern sich die Tage, wodurch die Sonneneinstrahlung über einen längeren Zeitraum wirken kann.
Der geringe Unterschied in der Entfernung zur Sonne zwischen Perihel und Aphel spielt für die Jahreszeiten also eine untergeordnete Rolle. Die entscheidende Größe ist die Neigung der Erdachse, die den Einfallswinkel der Sonnenstrahlen und damit die Intensität der Sonneneinstrahlung bestimmt. Während wir im Januar der Sonne zwar näher sind, erleben wir aufgrund des flachen Einfallswinkels der Sonnenstrahlen dennoch die kalte Jahreszeit. Im Juli, wenn die Distanz zur Sonne größer ist, genießen wir dank des steilen Einfallswinkels die sommerliche Wärme.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Nähe zur Sonne im Winter ist zwar ein interessantes Detail, aber für das winterliche Wetter irrelevant. Die Erdachsenneigung ist der entscheidende Faktor für den Wechsel der Jahreszeiten.
#Nähe#Sonne#Winter:Kommentar zur Antwort:
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