Was heißt Orbit and Orbit?

Urbi et Orbi: Mehr als nur ein Segen

“Urbi et orbi” – diese lateinischen Worte hallen an hohen kirchlichen Feiertagen durch Rom und die Welt. Doch was bedeutet diese Formel, die der Papst an Ostern, Weihnachten und nach seiner Wahl zum Oberhaupt der katholischen Kirche spricht? Und welche Bedeutung verbirgt sich hinter dem Segen “der Stadt und dem Erdkreis”?

Wörtlich übersetzt bedeutet “urbi et orbi” “der Stadt [Rom] und dem Erdkreis”. Die “urbs”, die Stadt, bezieht sich dabei auf Rom als Bischofssitz des Papstes und Zentrum der katholischen Kirche. Der “orbis”, der Erdkreis, symbolisiert die ganze Welt, die gesamte Menschheit. Der Segen “urbi et orbi” richtet sich also sowohl an die Anwesenden in Rom als auch an alle Gläubigen weltweit.

Dieser Segen ist mehr als ein einfacher Gruß. Er trägt den Anspruch, einen vollkommenen Ablass zu vermitteln, also die Befreiung von den zeitlichen Sündenstrafen nach katholischer Lehre. Dies unterstreicht die besondere Bedeutung des Segens und erklärt, warum er nur zu diesen herausragenden Anlässen erteilt wird.

Die Tradition des Segens “urbi et orbi” reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Im Laufe der Zeit entwickelte er sich zu einem festen Bestandteil der päpstlichen Liturgie. Heute wird der Segen meist vom Balkon des Petersdoms gesprochen, manchmal aber auch vom Fenster des päpstlichen Arbeitszimmers aus, wie beispielsweise während der Corona-Pandemie.

Der Papst spricht den Segen in lateinischer Sprache und schließt ihn mit der Bitte um Frieden und Gottes Segen für die Welt. Im Anschluss an die lateinische Formel folgt oft eine Übersetzung und Erläuterung in verschiedenen Sprachen. Millionen von Menschen verfolgen die Zeremonie live im Fernsehen oder über das Internet und empfangen so den päpstlichen Segen.

“Urbi et orbi” ist somit mehr als nur eine Formel. Er ist ein Symbol der Einheit der katholischen Kirche, ein Zeichen der Hoffnung und des Friedens für die Welt und ein Ausdruck der päpstlichen Autorität. Der Segen verbindet die Gläubigen in Rom mit denen in aller Welt und erinnert an die globale Dimension des christlichen Glaubens.