Wer finanziert ein duales Studium?
Das duale Studium bietet finanzielle Sicherheit: Ein festes Gehalt während der Ausbildung deckt die Lebenshaltungskosten, und oft übernimmt der Betrieb auch die Studiengebühren. Der finanzielle Aspekt stellt somit für viele Studierende keinen nennenswerten Hemmschuh dar.
Wer finanziert das duale Studium? Ein Blick auf die Finanzierungsmodelle
Das duale Studium erfreut sich wachsender Beliebtheit, und das nicht zuletzt aufgrund des attraktiven Finanzierungsmodells. Anders als bei einem klassischen Hochschulstudium, wo Studierende oft auf BAföG, Studienkredite oder die finanzielle Unterstützung der Eltern angewiesen sind, bietet das duale Studium in der Regel finanzielle Unabhängigkeit von Beginn an. Doch wer steckt eigentlich hinter dieser Finanzierung? Ein genauerer Blick auf die verschiedenen Modelle ist aufschlussreich.
Der Hauptakteur: Das Partnerunternehmen
Die tragende Säule der Finanzierung eines dualen Studiums ist in den allermeisten Fällen das Partnerunternehmen. Dieses Unternehmen geht eine vertragliche Vereinbarung mit dem Studierenden ein, die in der Regel folgende Aspekte umfasst:
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Gehalt: Der dual Studierende erhält ein festes Gehalt während der gesamten Studienzeit. Dieses Gehalt ist zwar in der Regel niedriger als das eines ausgebildeten Mitarbeiters, aber es reicht in den meisten Fällen aus, um die laufenden Lebenshaltungskosten zu decken. Die Höhe des Gehalts variiert je nach Unternehmen, Branche, Studienrichtung und Studienjahr. Im Laufe des Studiums steigt das Gehalt in der Regel an.
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Übernahme der Studiengebühren: Ein signifikanter Vorteil des dualen Studiums ist die häufige Übernahme der Studiengebühren durch das Unternehmen. Dies ist ein großer finanzieller Entlastungsfaktor für Studierende und deren Familien. Die Übernahme der Studiengebühren ist jedoch nicht immer garantiert. Es ist wichtig, dies im Vorfeld mit dem Unternehmen abzuklären. In manchen Fällen beteiligt sich das Unternehmen nur teilweise an den Gebühren oder bietet eine Rückzahlungsvereinbarung an, die an den erfolgreichen Abschluss des Studiums und eine anschließende Beschäftigungszeit im Unternehmen geknüpft ist.
Die Rolle der Hochschule
Auch die Hochschule spielt eine Rolle bei der Finanzierung des dualen Studiums, wenn auch indirekter:
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Kooperationen und Förderprogramme: Hochschulen arbeiten oft eng mit den Partnerunternehmen zusammen, um das duale Studium attraktiver zu gestalten. Sie können beispielsweise Förderprogramme anbieten, die Unternehmen bei der Finanzierung von dualen Studierenden unterstützen.
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Flexible Studienmodelle: Um die Vereinbarkeit von Studium und Arbeit zu gewährleisten, bieten viele Hochschulen flexible Studienmodelle an, die auf die Bedürfnisse von dual Studierenden zugeschnitten sind. Dies kann die Belastung der Unternehmen reduzieren und somit indirekt zur Finanzierbarkeit des dualen Studiums beitragen.
Weitere Finanzierungsquellen: Selten, aber möglich
Obwohl das Partnerunternehmen in der Regel die Hauptlast der Finanzierung trägt, können in Einzelfällen auch andere Quellen eine Rolle spielen:
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BAföG: Dual Studierende haben unter Umständen Anspruch auf BAföG, allerdings wird das Gehalt in der Regel angerechnet. Ob und in welcher Höhe BAföG bewilligt wird, hängt von den individuellen Einkommensverhältnissen ab.
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Stipendien: Einige Stiftungen vergeben Stipendien auch an dual Studierende. Diese Stipendien sind jedoch oft an bestimmte Voraussetzungen gebunden, wie beispielsweise herausragende Leistungen oder soziales Engagement.
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Eltern: Auch wenn die finanzielle Unabhängigkeit ein großer Vorteil des dualen Studiums ist, unterstützen viele Eltern ihre Kinder weiterhin, beispielsweise durch die Bereitstellung von Wohnraum oder die Übernahme von Nebenkosten.
Fazit: Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten
Das duale Studium stellt ein attraktives Finanzierungsmodell dar, das in erster Linie vom Partnerunternehmen getragen wird. Durch die Übernahme von Gehalt und Studiengebühren ermöglicht das Unternehmen den Studierenden ein finanziell abgesichertes Studium. Im Gegenzug profitiert das Unternehmen von qualifizierten Nachwuchskräften, die bereits während des Studiums wertvolle Praxiserfahrung sammeln. Das duale Studium ist somit eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Studierende, Unternehmen und Hochschulen. Es ist jedoch ratsam, die genauen Finanzierungsbedingungen im Vorfeld genau zu prüfen und sich über mögliche alternative Finanzierungsquellen zu informieren.
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