Wie viel sollte ich als Anfänger investieren?

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Anfänger sollten in verschiedene Anlageklassen investieren, um ihr Portfolio zu diversifizieren. Aktien, Fonds, ETFs, Kryptowährungen, Staatsanleihen, Edelmetalle, Sachwerte und Immobilien bieten diverse Möglichkeiten. Die optimale Auswahl hängt von individuellen Zielen und Risikobereitschaft ab.
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Wie viel sollte ich als Anfänger investieren? Ein pragmatischer Ansatz

Der Sprung ins Investment-Wasser kann einschüchternd sein. Die Frage “Wie viel sollte ich investieren?” gehört zu den häufigsten Fragen von Anfängern. Die Antwort ist leider nicht pauschal, sondern hängt stark von Ihren individuellen Umständen ab. Es gibt kein magisches Rezept, aber einen pragmatischen Ansatz, den wir im Folgenden beleuchten.

Der wichtigste Faktor: Ihre finanzielle Situation

Bevor Sie auch nur einen Cent investieren, sollten Sie Ihre finanzielle Grundlage festigen. Das bedeutet:

  • Notgroschen bilden: Legen Sie zunächst drei bis sechs Monate Ihrer monatlichen Nettoausgaben als Notgroschen beiseite. Dieser dient als Puffer für unerwartete Ausgaben wie Jobverlust oder Reparaturen und schützt Sie vor dem Zwang, in schlechten Zeiten Ihre Investments zu verkaufen. Dieses Geld sollte auf einem leicht zugänglichen Konto mit minimalem Zinsverlust liegen (Tagesgeldkonto, Sparbuch).
  • Schulden abbauen: Hohe Schulden, insbesondere teure Konsumentenkredite, sollten prioritär abgebaut werden. Die Zinsen, die Sie für Schulden zahlen, sind meist höher als die Renditen, die Sie mit Ihren Investments erzielen können. Konzentrieren Sie sich daher zunächst auf die Tilgung Ihrer Schulden.
  • Finanzielle Ziele definieren: Was wollen Sie mit Ihren Investments erreichen? Haus kaufen? Frühpensionierung? Die Definition Ihrer Ziele hilft Ihnen, Ihre Anlagestrategie zu fokussieren und die richtige Risikobereitschaft zu wählen.

Der Investitionsbetrag: Klein anfangen, stetig wachsen

Sobald die oben genannten Punkte abgehakt sind, können Sie mit dem Investieren beginnen. Hier gilt die Devise: klein anfangen und stetig wachsen. Anstatt einen großen Betrag auf einmal zu investieren, sollten Anfänger mit regelmäßigen, kleineren Beträgen starten. Ein Sparplan mit automatischen Überweisungen ist hierfür ideal. Dies fördert die Disziplin und reduziert das Risiko von emotionalen Fehlentscheidungen.

Der Betrag selbst hängt von Ihren Möglichkeiten ab:

  • 50-100 Euro pro Monat: Auch kleine Beträge sind ein guter Anfang, um das Prinzip des regelmäßigen Investierens zu verinnerlichen und von Zinseszinsen zu profitieren.
  • Mehr ist natürlich besser: Je höher Ihr monatlicher Investitionsbetrag, desto schneller können Sie Ihre finanziellen Ziele erreichen. Allerdings sollten Sie niemals Geld investieren, das Sie dringend benötigen.

Diversifikation ist der Schlüssel:

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Diversifikation. Verteilen Sie Ihr Kapital auf verschiedene Anlageklassen, um das Risiko zu minimieren. Aktien, Anleihen, Immobilien (indirekte Beteiligung über REITs z.B.) und eventuell auch Edelmetalle in geringen Anteilen können ein ausgewogenes Portfolio bilden. Die genaue Gewichtung hängt von Ihrem Risikoprofil und Ihren Zielen ab. Kryptowährungen sind aufgrund ihrer hohen Volatilität eher etwas für erfahrene Anleger mit einem hohen Risikoappetit. Fonds und ETFs bieten eine einfache Möglichkeit, diversifiziert zu investieren.

Professionelle Beratung in Betracht ziehen:

Für Anfänger kann es sinnvoll sein, sich von einem unabhängigen Finanzberater beraten zu lassen. Ein Berater kann Ihnen bei der Auswahl der passenden Anlageprodukte helfen und eine auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Anlagestrategie entwickeln. Allerdings sollten Sie die Kosten der Beratung im Auge behalten.

Fazit:

Die Frage nach der richtigen Investitionssumme ist individuell. Beginnen Sie mit einem Betrag, der Ihnen finanziell nicht schadet, und bauen Sie Ihre Investitionen stetig aus. Diversifikation, regelmäßiges Investieren und eine klare Definition Ihrer finanziellen Ziele sind essentiell für den langfristigen Erfolg. Und vergessen Sie nicht: Investieren ist ein Marathon, kein Sprint.