Wie viel sollte man mindestens in Aktien investieren?

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Um in Aktien zu investieren, empfehlen Experten eine Mindestanlagesumme von 1000 Euro. Kleinere Beträge lohnen sich aufgrund der Transaktionskosten oft nicht.

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Wie viel sollte man mindestens in Aktien investieren? Eine realistische Einschätzung

Die Frage, wie viel man mindestens in Aktien investieren sollte, ist für viele angehende Investoren ein wichtiger Stolperstein. Der Wunsch, am Erfolg der Börse teilzuhaben, ist groß, doch die Unsicherheit über die benötigte Startsumme kann entmutigend sein. Während die Aussage, dass Experten eine Mindestanlagesumme von 1000 Euro empfehlen und kleinere Beträge sich aufgrund von Transaktionskosten oft nicht lohnen, grundsätzlich richtig ist, bedarf sie einer differenzierteren Betrachtung.

Die 1000-Euro-Hürde: Was steckt dahinter?

Die Empfehlung einer Mindestanlagesumme von 1000 Euro basiert hauptsächlich auf zwei Faktoren:

  • Transaktionskosten: Jeder Kauf und Verkauf von Aktien ist mit Gebühren verbunden. Diese können je nach Broker und Ordervolumen variieren. Bei kleinen Beträgen können diese Gebühren einen unverhältnismäßig hohen Anteil der Investition ausmachen und die Rendite erheblich schmälern.
  • Diversifikation: Eine breite Streuung des Investments ist essentiell, um das Risiko zu minimieren. Mit kleinen Beträgen ist es oft schwierig, in ausreichend viele verschiedene Aktien zu investieren, um eine sinnvolle Diversifikation zu erreichen.

Ist die 1000-Euro-Regel in Stein gemeißelt?

Nein, die 1000-Euro-Regel ist keine unumstößliche Wahrheit. Die Realität ist komplexer und hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Brokerwahl: Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Online-Brokern, die provisionsfreie oder sehr kostengünstige Trades anbieten. Bei diesen Anbietern relativieren sich die Transaktionskosten, was auch Investitionen mit kleineren Beträgen attraktiv machen kann.
  • ETF-Sparpläne: Exchange Traded Funds (ETFs) sind passiv gemanagte Indexfonds, die einen bestimmten Index (z.B. den DAX oder den MSCI World) abbilden. Viele Broker bieten ETF-Sparpläne an, bei denen man bereits mit sehr kleinen monatlichen Raten (z.B. 25 Euro) in ein breit diversifiziertes Portfolio investieren kann.
  • Individuelle Ziele und Risikobereitschaft: Die optimale Anlagesumme hängt auch von den persönlichen finanziellen Zielen und der Risikobereitschaft ab. Wer langfristig Vermögen aufbauen möchte, sollte idealerweise mehr investieren als jemand, der nur erste Erfahrungen sammeln möchte.

Alternativen für Kleinanleger: Der Einstieg mit wenig Kapital

Für Anleger mit begrenztem Kapital gibt es durchaus Möglichkeiten, in den Aktienmarkt einzusteigen:

  • ETF-Sparpläne: Wie bereits erwähnt, ermöglichen ETF-Sparpläne den Einstieg mit kleinen monatlichen Raten. Dies ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, kontinuierlich Vermögen aufzubauen und vom Cost-Average-Effekt (durchschnittlicher Kostenansatz) zu profitieren.
  • Aktienbruchteile: Einige Broker bieten den Handel mit Aktienbruchteilen an. So kann man beispielsweise auch mit einem kleinen Betrag Anteile an teuren Aktien wie Amazon oder Google erwerben.
  • Micro-Investing-Apps: Es gibt spezielle Apps, die sich an Kleinanleger richten und den Einstieg in den Aktienmarkt vereinfachen.

Fazit: Der beste Zeitpunkt zum Investieren ist jetzt

Die magische Zahl für die Mindestanlagesumme in Aktien gibt es nicht. Viel wichtiger als die genaue Summe ist die Auseinandersetzung mit den eigenen finanziellen Zielen, der Risikobereitschaft und den verschiedenen Anlagemöglichkeiten. Auch wenn 1000 Euro eine gute Richtlinie für den Direkthandel mit Einzelaktien sein können, bieten ETF-Sparpläne und andere innovative Ansätze auch Kleinanlegern die Möglichkeit, am Erfolg der Börse teilzuhaben. Wichtig ist, frühzeitig anzufangen, sich kontinuierlich weiterzubilden und langfristig zu denken. Denn der beste Zeitpunkt zum Investieren ist oft genau dann, wenn man sich die Frage stellt: “Wie viel sollte ich mindestens investieren?”. Beginnen Sie klein, lernen Sie dazu und erhöhen Sie Ihre Investitionen, sobald es Ihre finanzielle Situation zulässt.