Ab wann gilt eine Periode als zu lang?
Etwa 10 % der Frauen leiden unter einer zu starken oder verlängerten Periode. Eine zu starke Periode, auch Hypermenorrhoe genannt, liegt vor, wenn die Blutung sehr stark ist. Eine verlängerte Periode, auch Menorrhagie genannt, dauert länger als 5 bis 7 Tage.
Wann ist meine Periode zu lang? Ein Überblick über Menorrhagie und Hypermenorrhoe
Viele Frauen kennen das Gefühl: die Periode ist einfach länger und stärker als gewohnt. Doch wann überschreitet eine starke oder lange Blutung die Grenze zur medizinischen Auffälligkeit? Die Frage nach der Dauer einer “zu langen” Periode ist individuell und lässt sich nicht pauschal beantworten. Die in der Einleitung genannten 5-7 Tage sind ein Richtwert, aber keine absolute Grenze. Wichtig ist, die individuellen Besonderheiten zu berücksichtigen.
Die Definition von “zu lang” hängt von mehreren Faktoren ab:
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Individuelle Zykluslänge: Die normale Zykluslänge variiert stark zwischen Frauen. Eine Periode, die für eine Frau mit regelmäßig 28-tägigen Zyklen “zu lang” erscheint, kann für eine Frau mit regelmäßig 35-tägigen Zyklen völlig normal sein. Der Vergleich sollte immer mit dem eigenen individuellen Zyklusmuster der vergangenen Monate erfolgen.
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Dauer der Blutung: Während eine Blutungsdauer von 5-7 Tagen als üblich gilt, kann eine Blutung, die länger als 7-8 Tage andauert, als verlängert (Menorrhagie) angesehen werden. Dabei ist nicht nur die bloße Dauer entscheidend, sondern auch die Stärke der Blutung.
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Blutungsstärke: Eine starke Blutung (Hypermenorrhoe) wird durch den Blutverlust definiert. Objektive Messungen sind schwierig, aber subjektive Einschätzungen wie die Notwendigkeit, Binden oder Tampons häufiger als alle zwei Stunden zu wechseln, oder die Beobachtung von großen Blutgerinnseln, deuten auf eine starke Blutung hin. Auch eine deutliche Beeinträchtigung des Alltags durch die starke Blutung sollte als Warnsignal gewertet werden.
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Begleitsymptome: Neben der Dauer und Stärke der Blutung können weitere Symptome die Diagnose beeinflussen. Starke Krämpfe (Dysmenorrhoe), Schmerzen im Unterbauch, Müdigkeit, Schwindel oder Anämie (Blutarmut) können auf zugrundeliegende Erkrankungen hindeuten und erfordern eine ärztliche Abklärung.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Es gibt keine magische Zahlenkombination, die eine “zu lange” Periode definiert. Wenn jedoch eine der folgenden Situationen zutrifft, ist ein Besuch beim Gynäkologen dringend angeraten:
- Die Blutung dauert deutlich länger als 10 Tage.
- Die Blutung ist so stark, dass der Alltag erheblich beeinträchtigt ist (z.B. durch starke Schmerzen, häufige Wechsel von Hygieneartikeln, Anämie).
- Es treten ungewöhnliche Begleitsymptome auf (starke Krämpfe, Schwindel, etc.).
- Es gibt einen deutlichen Unterschied zur normalen Zykluslänge und Blutungsstärke der vergangenen Monate.
- Die Blutung tritt nach der Menopause auf.
Mögliche Ursachen für verlängerte oder starke Perioden:
Verlängerte oder starke Perioden können verschiedene Ursachen haben, von harmlosen hormonellen Schwankungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Mögliche Ursachen sind:
- Hormonelle Störungen
- Myome (gutartige Gebärmuttergeschwülste)
- Polypen
- Endometriose
- Gerinnungsstörungen
Nur ein Arzt kann die genaue Ursache feststellen und die geeignete Behandlung empfehlen. Eine frühzeitige Abklärung ist wichtig, um mögliche Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern. Vertrauen Sie auf Ihren Körper und scheuen Sie sich nicht, bei Unsicherheiten medizinischen Rat einzuholen.
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