Hat Sport Einfluss auf die Periode?

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Sport kann bei Periode hilfreich sein. Eine Studie zeigte, dass leichte bis mittlere sportliche Aktivitäten die Durchblutung fördern und den Beckenboden aktivieren. Dies kann Menstruationskrämpfe lindern und das Ausscheiden des Menstruationsblutes erleichtern.

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Sport und Periode: Freund oder Feind? Ein differenzierter Blick

Die Frage, ob Sport die Periode beeinflusst, ist komplex und lässt sich nicht mit einem einfachen Ja oder Nein beantworten. Während moderate körperliche Aktivität positive Effekte haben kann, birgt intensiver Sport auch Risiken. Ein differenzierter Blick auf die Zusammenhänge ist daher unerlässlich.

Die positiven Seiten des Sports während der Periode:

Die oft zitierte Schmerzlinderung durch Sport basiert auf mehreren Faktoren. Leichte bis mittelschwere Ausdaueraktivitäten wie Schwimmen, Radfahren oder zügiges Gehen fördern die Durchblutung im Beckenbereich. Diese verbesserte Durchblutung kann helfen, die Muskulatur zu entspannen und so Menstruationskrämpfe (Dysmenorrhoe) zu lindern. Darüber hinaus stärkt regelmäßiger Sport den Beckenboden. Ein gut trainierter Beckenboden kann die Menstruationsbeschwerden ebenfalls reduzieren, indem er die Spannung in der Beckenregion reguliert und das Ausscheiden des Menstruationsblutes erleichtert. Endorphine, die während des Sports ausgeschüttet werden, wirken zudem schmerzlindernd und stimmungsaufhellend, was besonders bei PMS (prämenstruelles Syndrom) von Vorteil sein kann.

Die Schattenseiten intensiver körperlicher Belastung:

Bei intensiven Sportarten, besonders Ausdauersportarten mit hoher Belastung, kann die Periode jedoch auch negativ beeinflusst werden. Ein Mangel an Körperfett, der bei manchen Sportlerinnen auftritt, kann zu Amenorrhoe führen – dem Ausbleiben der Menstruation. Dieser Zustand ist nicht nur unangenehm, sondern kann langfristig auch die Knochendichte verringern und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Auch ein stark erhöhter Stresslevel durch übermäßiges Training kann den Menstruationszyklus stören. Intensive körperliche Anstrengung unmittelbar vor oder während der Periode kann die Krämpfe sogar verstärken und zu Übelkeit oder Schwindel führen.

Individuelle Anpassung ist der Schlüssel:

Die optimale Vorgehensweise hängt stark von der individuellen Fitness, dem Trainingszustand und der Intensität der Menstruationsbeschwerden ab. Frauen mit leichten Beschwerden können in der Regel ihren gewohnten Sportplan beibehalten, sollten aber auf ihr Körpergefühl hören und bei Bedarf die Intensität reduzieren. Bei starken Krämpfen kann sanfte Bewegung wie Yoga oder Pilates hilfreich sein. Bei starken Beschwerden oder dem Ausbleiben der Periode sollte unbedingt ein Arzt oder eine Frauenärztin konsultiert werden.

Fazit:

Sport kann ein wertvoller Verbündeter im Umgang mit der Periode sein, insbesondere bei leichter bis mittelschwerer körperlicher Aktivität. Jedoch ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und intensive Belastungen, die zu einem Ungleichgewicht führen, zu vermeiden. Eine individuelle Anpassung des Trainingsplans und gegebenenfalls ärztlicher Rat sind essentiell, um die positiven Effekte des Sports nutzen und gleichzeitig negative Auswirkungen zu vermeiden. Sport sollte ein Weg zur Gesundheit und zum Wohlbefinden sein – auch während der Periode.