In welcher Schlafphase entstehen Träume?

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Die nächtliche Reise durchs Unterbewusstsein ist facettenreich: Obwohl Träume in allen Schlafphasen vorkommen, zeichnen sich die im REM-Schlaf durch Intensität und Detailreichtum aus. Zwei Stunden traumhafter Erlebnisse durchlebt jeder, obwohl die Erinnerung flüchtig sein kann. Ein faszinierendes Geheimnis unseres Schlafs.

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Die Traumfabrik im Kopf: In welcher Schlafphase träumen wir?

Die Nacht, eine Reise ins Unterbewusstsein. Wir sinken in den Schlaf und erleben eine faszinierende Welt der Bilder, Emotionen und Geschichten – unsere Träume. Doch in welcher Phase unseres Schlafs entstehen diese nächtlichen Epen? Die einfache Antwort lautet: in allen. Die Komplexität liegt jedoch in der Qualität und der Lebhaftigkeit dieser Träume.

Unser Schlafzyklus ist kein homogener Zustand, sondern besteht aus verschiedenen Phasen, die sich in ihrer Hirnaktivität und physiologischen Merkmalen unterscheiden. Wir durchlaufen im Laufe einer Nacht mehrmals einen Zyklus, der aus Non-REM- (NREM-) und REM-Schlaf besteht.

Der NREM-Schlaf unterteilt sich in drei Stadien. Im Stadium 1, dem Einschlafstadium, erleben wir leichte, flüchtige Träume, oft eher als Gedankenfragmente oder Bilderfetzen wahrgenommen. Diese Träume sind in der Regel unspezifisch und weniger detailliert als die Träume im REM-Schlaf. In den tieferen NREM-Stadien (2 und 3), die durch tiefere Entspannung und Erholung geprägt sind, sind Träume seltener und, wenn vorhanden, ebenfalls weniger intensiv und detailliert. Man könnte sie als “Schlummerträume” bezeichnen, die oft schwer oder gar nicht erinnert werden.

Der REM-Schlaf (Rapid Eye Movement-Schlaf) hingegen ist die eigentliche Traumfabrik. Die charakteristischen schnellen Augenbewegungen, die diesem Schlafstadium seinen Namen geben, sind nur ein Indiz für die intensive Gehirnaktivität. Im REM-Schlaf ist das Gehirn fast so aktiv wie im Wachzustand, während der Körper gleichzeitig in einer Art Lähmung verweilt, um die im Traum erlebten Handlungen nicht in der Realität auszuführen. Hier entstehen die lebhaften, detailreichen und oft surrealen Träume, an die wir uns am Morgen – zumindest teilweise – erinnern können.

Die Dauer des REM-Schlafs variiert im Laufe der Nacht. Die ersten REM-Phasen sind kürzer, die späteren werden länger. Insgesamt verbringen wir etwa zwei Stunden pro Nacht im REM-Schlaf – eine beachtliche Zeit, die wir in einer anderen Welt verbringen. Die Tatsache, dass wir uns nicht an alle Träume erinnern, liegt an den komplexen neurobiologischen Prozessen der Gedächtniskonsolidierung. Nur ein Teil der im REM-Schlaf erzeugten Informationen wird ins Langzeitgedächtnis transferiert.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Während Träume in allen Schlafphasen auftreten, sind die im REM-Schlaf erlebten Träume durch ihre Intensität, Detailgenauigkeit und Lebhaftigkeit besonders prägnant und prägen sich stärker im Gedächtnis ein. Die nächtliche Reise durch unsere Traumwelten bleibt ein faszinierendes und noch nicht vollständig erforschtes Phänomen, das uns weiterhin in seinen Bann zieht.