Ist der Aufenthalt im Freien schädlich für eine Bindehautentzündung?

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Der Sonnentag endete mit brennenden Augen. Ein Blick in den Spiegel offenbarte gerötete, leicht geschwollene Lider. Der Verdacht auf eine Bindehautentzündung, ausgelöst durch äußere Reize, verstärkte sich. Ein kühler Waschlappen brachte nur kurzzeitige Linderung.
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Sonnenbrand der Augen: Ist der Aufenthalt im Freien bei Bindehautentzündung schädlich?

Ein Sonnentag, der mit brennenden Augen endet – ein Szenario, das vielen bekannt sein dürfte. Gerötete, geschwollene Lider und der Verdacht auf eine Bindehautentzündung, verstärkt durch den intensiven Sonnenlichteinfall, machen uns nachdenklich: Schadet der Aufenthalt im Freien einer bereits bestehenden Bindehautentzündung, oder verschlimmert er sie gar?

Die Antwort ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine Bindehautentzündung, auch Konjunktivitis genannt, ist eine Entzündung der Bindehaut, der dünnen, durchsichtigen Membran, die das Augenweiß und die Innenseite der Augenlider bedeckt. Sie kann verschiedene Ursachen haben, darunter virale oder bakterielle Infektionen, Allergien und eben auch äußere Reize wie Sonnenlicht, Wind und Staub.

Während ein sonniger Tag für gesunde Augen eine Wohltat sein kann, kann er bei einer bestehenden Bindehautentzündung die Symptome deutlich verschlimmern. Intensives UV-Licht reizt die bereits entzündete Bindehaut zusätzlich, was zu verstärkten Rötungen, Schwellungen, Brennen und Juckreiz führt. Die UV-Strahlen können die Heilungsprozess sogar verlangsamen und die Gefahr von bleibenden Schäden erhöhen.

Besonders problematisch ist die Kombination aus Entzündung und Trockenheit. Sonnenwind und die Hitze können die Augen austrocknen, was die Beschwerden verstärkt. Die Tränenflüssigkeit, die normalerweise die Augen schützt und befeuchtet, ist bei einer Bindehautentzündung oft beeinträchtigt.

Was tun bei einer Bindehautentzündung und Sonneneinstrahlung?

  • Sonnenschutz: Eine Sonnenbrille mit UV-Schutz ist unerlässlich. Sie schützt die Augen nicht nur vor direkter Sonneneinstrahlung, sondern auch vor reflektiertem Licht. Am besten eignen sich Brillen mit großen Gläsern und guter UV-A und UV-B-Filterung.
  • Schatten suchen: Vermeiden Sie möglichst direkte Sonneneinstrahlung. Halten Sie sich im Schatten auf, besonders während der intensivsten Sonnenstunden (11-15 Uhr).
  • Kühle Kompressen: Kühle, feuchte Umschläge können die Schwellung und den Juckreiz lindern. Verwenden Sie dazu ein sauberes Tuch und lauwarmes Wasser.
  • Augentropfen: Künstliche Tränen können die trockenen Augen befeuchten und lindern. Bei einer bakteriellen oder viralen Bindehautentzündung sollten jedoch nur Augentropfen verwendet werden, die von einem Arzt verschrieben wurden.
  • Arzt aufsuchen: Eine anhaltende oder sich verschlimmernde Bindehautentzündung sollte unbedingt von einem Augenarzt untersucht werden. Dieser kann die Ursache der Entzündung feststellen und eine geeignete Behandlung einleiten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Ein Aufenthalt im Freien bei einer Bindehautentzündung ist nicht grundsätzlich verboten, aber es ist unbedingt notwendig, die Augen vor intensiver Sonneneinstrahlung und Austrocknung zu schützen. Bei stärkeren Beschwerden oder anhaltenden Symptomen ist ein Besuch beim Augenarzt dringend ratsam. Die richtige Vorsorge kann dazu beitragen, den Heilungsprozess zu beschleunigen und mögliche Komplikationen zu vermeiden.