Ist häufiges Schnäuzen gut?
Heftiges und wiederholtes Schnäuzen birgt Risiken. Durch den hohen Druck können Entzündungen im Bereich der Augen und des Mittelohrs entstehen. In extremen Fällen kann sogar Luft in die Augenhöhle gelangen, was zu einem deutlichen Hervortreten der Augen führen kann. Daher ist ein gemäßigtes Vorgehen ratsam.
Häufiges Schnäuzen: Fluch oder Segen für die Nase?
Ein verstopfte Nase – ein weit verbreitetes Problem, das viele dazu verleitet, häufig und kräftig zu schnäuzen. Doch ist diese scheinbar einfache Handlung tatsächlich so unbedenklich, wie es auf den ersten Blick erscheint? Die Antwort lautet: nein. Während Schnäuzen dazu dient, die Nase von Schleim zu befreien und die Atmung zu erleichtern, birgt häufiges und zu kräftiges Schnäuzen durchaus Risiken.
Der Mythos vom “gründlichen Ausputzen” der Nase durch kraftvolles Schnäuzen hält sich hartnäckig. Doch anstatt den Schleim effektiv zu entfernen, kann dieser durch zu hohen Druck in angrenzende Bereiche geschleudert werden. Die empfindlichen Schleimhäute der Nasennebenhöhlen reagieren darauf besonders empfindlich. Statt Linderung kann dies zu verstärkten Entzündungen und Schmerzen führen, die den Beschwerden sogar noch zusätzlich verschlimmern.
Besonders gefährlich ist das Risiko der Ausbreitung von Infektionen. Durch das kräftige Pressen kann sich der Nasenschleim mit seinen enthaltenen Krankheitserregern in die Nasennebenhöhlen, die Eustachische Röhre (Verbindung zwischen Nasen- und Mittelohr) oder sogar in die Augenhöhle ausbreiten. Dies kann zu Mittelohrentzündungen (Otitis media), Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) oder im schlimmsten Fall zu einer orbitalen Zellulitis (Entzündung des Augenhöhlenbindegewebes) führen. Eine orbitale Zellulitis ist eine ernsthafte Erkrankung, die im Extremfall zu Sehstörungen oder sogar Erblindung führen kann.
Auch das bereits erwähnte Einblasen von Luft in die Augenhöhle ist eine potenzielle, wenn auch seltene, Komplikation. Dies äußert sich in einem sichtbaren Hervortreten des Augapfels (Proptosis) und bedarf dringend ärztlicher Behandlung.
Statt also mit aller Kraft zu schnäuzen, empfiehlt es sich, dies sanft und in mehreren kleinen Schritten zu tun. Ein leichtes Schnäuzen mit jeweils nur einem Nasenloch ist deutlich schonender. Zusätzlich kann das regelmäßige Spülen der Nase mit Kochsalzlösung die Schleimhäute befeuchten und die Reinigung unterstützen. Bei anhaltenden Beschwerden oder Verdacht auf eine Infektion sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Schnäuzen ist wichtig, um die Nase von überschüssigem Schleim zu befreien, aber häufiges und zu kräftiges Schnäuzen kann mehr schaden als nutzen. Ein achtsames und moderates Vorgehen schützt vor potentiellen Komplikationen und trägt zu einer schnelleren Genesung bei.
#Nasengesundheit#Nasenpflege#SchnupfenKommentar zur Antwort:
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