Ist Salz schlecht für Pferde?

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Pferde benötigen täglich Salz für wichtige Körperfunktionen. Ein Salzleckstein deckt meist den Bedarf. Reicht dieser nicht aus, sollten pro 250 kg Körpergewicht täglich etwa 15 Gramm Salz zusätzlich zum Futter gegeben werden.

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Ist Salz schlecht für Pferde? – Ein genauerer Blick

Salz, chemisch Natriumchlorid, ist für Pferde lebensnotwendig. Es spielt eine entscheidende Rolle bei zahlreichen Körperfunktionen, wie der Regulation des Wasserhaushalts, der Nerven- und Muskelfunktion sowie der Verdauung. Die Aussage “Salz ist schlecht für Pferde” ist daher grundsätzlich falsch. Vielmehr geht es um die richtige Dosierung. Zu wenig Salz ist genauso schädlich wie zu viel.

Ein gesundes Pferd reguliert seinen Salzbedarf instinktiv. Ein Salzleckstein im Stall oder auf der Weide bietet dem Pferd die Möglichkeit, seinen Bedarf selbstständig zu decken. Die gängige Annahme, ein Salzleckstein decke immer den gesamten Bedarf, ist jedoch nicht uneingeschränkt richtig.

Verschiedene Faktoren beeinflussen den Salzbedarf eines Pferdes:

  • Arbeit: Pferde, die stark schwitzen, verlieren über den Schweiß erhebliche Mengen an Salz und Elektrolyten. Ein Salzleckstein allein reicht in diesen Fällen oft nicht aus.
  • Temperatur: Bei hohen Temperaturen steigt der Flüssigkeits- und damit auch der Salzbedarf.
  • Futter: Das Grundfutter enthält in der Regel nur geringe Mengen an Natriumchlorid. Kraftfutter kann mit Salz angereichert sein, die Mengen sind jedoch oft nicht ausreichend deklariert.
  • Individuelle Bedürfnisse: Ähnlich wie beim Menschen gibt es auch bei Pferden individuelle Unterschiede im Salzbedarf.

Wie erkennt man einen Salzmangel? Anzeichen können sein:

  • Lecksucht: Das Pferd leckt ungewöhnlich häufig an Gegenständen.
  • Appetitlosigkeit: Ein Mangel an wichtigen Mineralstoffen kann den Appetit beeinträchtigen.
  • Leistungsschwäche: Ein Elektrolytmangel kann zu Müdigkeit und verminderter Leistungsfähigkeit führen.
  • Dehydration: Durst und trockene Schleimhäute können auf einen Flüssigkeits- und Salzmangel hindeuten.

Die Faustregel besagt, dass ein Pferd pro 250 kg Körpergewicht etwa 15 Gramm Salz zusätzlich zum Futter benötigt, wenn der Salzleckstein nicht ausreicht. Diese Menge sollte jedoch nicht willkürlich erhöht werden. Eine Überversorgung mit Salz kann zu gesundheitlichen Problemen wie Koliken oder Nierenschäden führen.

Anstatt pauschal Salz zuzufüttern, ist es ratsam, den tatsächlichen Bedarf des Pferdes zu ermitteln. Dies kann durch eine Blutuntersuchung beim Tierarzt erfolgen. Anhand der Ergebnisse kann die optimale Salzmenge individuell angepasst werden.

Fazit: Salz ist für Pferde essentiell und nicht per se schädlich. Die richtige Dosierung ist entscheidend. Ein Salzleckstein bietet dem Pferd die Möglichkeit der Selbstregulation, reicht aber unter Umständen nicht aus. Bei erhöhtem Bedarf, beispielsweise durch starkes Schwitzen, sollte die Salzgabe in Absprache mit dem Tierarzt angepasst werden. Eine regelmäßige Kontrolle des Elektrolythaushaltes ist empfehlenswert, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Pferdes zu gewährleisten.