Kann ein Melanom jucken?

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Juckreiz, Blutungen und schlechte Wundheilung können auf ein fortgeschrittenes Melanom hindeuten, obwohl Schmerzen eher untypisch sind. Veränderungen an Muttermalen wie spontanes Bluten, rote Ränder oder abweichende Formen und Farben erfordern umgehenden Arztbesuch. Frühzeitige Erkennung ist entscheidend.

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Juckt ein Melanom? Ein komplexes Symptom und seine Bedeutung

Die Frage, ob ein Melanom jucken kann, ist nicht mit einem einfachen Ja oder Nein zu beantworten. Während Juckreiz nicht zu den klassischen Symptomen eines Melanoms gehört, kann er – insbesondere im fortgeschrittenen Stadium – auftreten und ein Warnsignal sein. Es ist daher entscheidend, den Juckreiz im Kontext weiterer Symptome zu betrachten und nicht isoliert zu bewerten.

Im Frühstadium ist ein Melanom oft asymptomatisch, d.h. es verursacht keinerlei Beschwerden. Die Veränderungen betreffen primär die Optik: eine unregelmäßige Form, ungleichmäßige Färbung (unterschiedliche Brauntöne, Schwarz, Rot, Weiß oder Blau), ein Durchmesser von mehr als 6 Millimetern (Faustregel: größer als ein Bleistiftradiergummi) und eine Asymmetrie der Läsion sind typische Anzeichen. Ein Juckreiz fehlt hier in der Regel.

Anders sieht es im fortgeschrittenen Stadium aus. Ist das Melanom bereits in tiefere Hautschichten eingedrungen oder hat Metastasen gebildet, können verschiedene Symptome auftreten, darunter auch Juckreiz. Dieser kann sich durch Kratzen verstärken und zu Entzündungen und weiteren Komplikationen führen. Der Juckreiz ist in diesen Fällen oft mit anderen, deutlich besorgniserregenderen Symptomen verbunden, wie zum Beispiel:

  • Blutungen: Spontane Blutungen aus dem Muttermal sind ein starkes Alarmsignal und deuten auf eine aggressive Form des Melanoms hin.
  • Schmerz: Schmerzen sind im Zusammenhang mit Melanomen eher selten, treten aber im fortgeschrittenen Stadium, beispielsweise bei Ulzerationen (Geschwüren) oder Nervenbeteiligung, auf.
  • Schlecht heilende Wunden: Eine Wunde an der Stelle des Melanoms, die nicht abheilt oder sich vergrößert, ist ebenfalls ein dringender Grund zum Arztbesuch.
  • Veränderung der Größe, Form und Farbe: Eine rapide Veränderung des Muttermals in Bezug auf Größe, Form und Farbe, selbst ohne Juckreiz, erfordert eine unverzügliche dermatologische Untersuchung.
  • Verdickung des Muttermals: Ein Melanom kann sich verdicken und an Höhe gewinnen.

Juckreiz allein ist kein sicheres Zeichen für ein Melanom. Viele harmlose Hautveränderungen können ebenfalls jucken. Allerdings sollte jeder anhaltende Juckreiz an einem Muttermal oder einer auffälligen Hautstelle ernst genommen werden. Insbesondere in Kombination mit den oben genannten Symptomen ist ein umgehender Besuch beim Hautarzt (Dermatologen) unerlässlich. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung eines Melanoms ist entscheidend für die Prognose und erhöht die Heilungschancen deutlich. Vertrauen Sie Ihrem Gefühl und zögern Sie nicht, bei Unsicherheiten ärztlichen Rat einzuholen. Vorsorgeuntersuchungen beim Dermatologen werden ausdrücklich empfohlen.