Können Schlafprobleme vom Herzen kommen?
Herzschwäche beeinträchtigt oft den Schlaf. Neue Forschung der TUM belegt den Zusammenhang: Eine gestörte Melatoninproduktion in der Zirbeldrüse, beeinflusst durch Herzerkrankungen, führt bei etwa einem Drittel der Betroffenen zu Schlafstörungen. Dies unterstreicht die enge Verbindung von Herz- und Schlafgesundheit.
Schlafmangel: Könnte Ihr Herz die Ursache sein?
Schlafprobleme sind weit verbreitet, doch oft bleibt die Ursache unklar. Während Stress, Ernährung und Lebenswandel häufig im Fokus stehen, wird ein möglicher Zusammenhang mit Herzerkrankungen oft unterschätzt. Neue Forschungsergebnisse der Technischen Universität München (TUM) beleuchten nun die enge Verbindung zwischen Herzgesundheit und Schlafqualität und zeigen, dass Herzprobleme tatsächlich zu erheblichen Schlafstörungen führen können.
Die Studie der TUM deckt auf, dass eine beeinträchtigte Melatoninproduktion in der Zirbeldrüse ein entscheidender Faktor ist. Melatonin, das Schlafhormon, wird im Gehirn produziert und reguliert unseren Schlaf-Wach-Rhythmus. Herzerkrankungen, insbesondere eine Herzinsuffizienz, stören diese fein abgestimmte Hormonproduktion. Die Folge: Bei etwa einem Drittel der Patienten mit Herzschwäche manifestieren sich diese Störungen als signifikante Schlafprobleme. Diese reichen von Einschlaf- und Durchschlafstörungen bis hin zu einer deutlich reduzierten Schlafqualität.
Doch wie genau beeinflussen Herzerkrankungen die Melatoninproduktion? Die genaue Wirkungsweise ist noch Gegenstand weiterer Forschung. Es wird vermutet, dass die bei Herzinsuffizienz auftretende Sauerstoffunterversorgung des Gewebes, inklusive der Zirbeldrüse, die Melatonin-Synthese hemmt. Hinzu kommen möglicherweise entzündliche Prozesse im Körper, die ebenfalls die Hormonproduktion negativ beeinflussen. Auch die Einnahme bestimmter Herzmedikamente könnte indirekt die Schlafarchitektur stören.
Die Konsequenzen von Schlafstörungen bei Patienten mit Herzerkrankungen sind erheblich. Schlafentzug verschlechtert die Prognose, verstärkt die Symptome der Herzinsuffizienz und erhöht das Risiko von Komplikationen. Ein Teufelskreis entsteht: Die Herzschwäche führt zu Schlafstörungen, die wiederum die Herzgesundheit weiter beeinträchtigen.
Für Betroffene bedeutet dies, dass Schlafprobleme nicht als isolierte Beschwerden abgetan werden sollten, insbesondere wenn bereits eine Herzerkrankung vorliegt. Ein offenes Gespräch mit dem Kardiologen ist unerlässlich. Dieser kann die Schlafstörungen im Kontext der Herzerkrankung beurteilen und gegebenenfalls eine gezielte Diagnostik veranlassen, um die Ursachen zu klären und eine geeignete Therapie einzuleiten. Diese kann neben einer Optimierung der Herzerkrankungstherapie auch Maßnahmen zur Verbesserung der Schlafhygiene und gegebenenfalls die Verordnung von Schlafmedikamenten umfassen. Die Verbesserung der Schlafqualität kann somit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität und Prognose von Patienten mit Herzerkrankungen leisten. Es ist essentiell, die oft unterschätzte Bedeutung des Schlafs für die Herzgesundheit zu erkennen und entsprechend zu handeln.
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