Können sich Ablagerungen in den Arterien wieder auflösen?

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Arteriosklerose ist zwar nicht rückgängig zu machen, aber gesunde Lebensgewohnheiten und Bewegung können die Progression verlangsamen und die Bildung neuer Blutgefäße fördern.
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Können sich Ablagerungen in den Arterien wieder auflösen? Ein Hoffnungsschimmer?

Die Arteriosklerose, umgangssprachlich auch Arterienverkalkung genannt, ist eine weit verbreitete Erkrankung, die mit der Ablagerung von Cholesterin, Fett und anderen Substanzen in den Arterienwänden einhergeht. Diese Ablagerungen, sogenannte Plaques, verengen die Blutgefäße, behindern den Blutfluss und erhöhen das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere schwerwiegende Komplikationen. Die Frage, ob sich diese Ablagerungen wieder auflösen können, ist daher verständlicherweise von großem Interesse.

Die einfache Antwort lautet: Nein, vollständig auflösen lassen sich die bereits gebildeten Plaques in der Regel nicht. Die Arteriosklerose ist ein chronischer Prozess, der über Jahre, ja Jahrzehnte hinweg fortschreitet. Die Plaques sind nicht einfach nur “verstopfter Dreck”, sondern komplexe Strukturen, die in die Arterienwand eingebettet sind und durch Entzündungsreaktionen und Umbauprozesse stabilisiert werden.

Jedoch: Das bedeutet nicht, dass man die Entwicklung der Arteriosklerose passiv hinnehmen muss. Während die bestehenden Plaques nicht verschwinden, lässt sich ihr Wachstum und ihre weitere Entwicklung effektiv beeinflussen. Hier kommen gesunde Lebensgewohnheiten ins Spiel:

  • Ernährungsumstellung: Eine ausgewogene Ernährung mit wenig gesättigten Fettsäuren, Cholesterin und Transfettsäuren, dafür reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und ungesättigten Fettsäuren (z.B. Olivenöl) ist essentiell. Diese Ernährung wirkt sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus und kann die Bildung neuer Plaques verlangsamen.

  • Regelmäßige Bewegung: Ausdauertraining stärkt das Herz-Kreislauf-System, verbessert den Blutfluss und kann dazu beitragen, den Blutdruck zu senken. Zusätzlich fördert Bewegung die Bildung neuer Blutgefäße (Angiogenese), die den Blutfluss um die verengten Stellen herum verbessern können.

  • Nikotinabstinenz: Rauchen ist einer der stärksten Risikofaktoren für Arteriosklerose. Nikotin schädigt die Blutgefäße und beschleunigt die Plaquebildung. Eine Rauchentwöhnung ist daher unerlässlich.

  • Blutdruckkontrolle: Hoher Blutdruck belastet die Arterien und fördert die Plaquebildung. Eine konsequente Behandlung von Bluthochdruck ist daher essentiell.

  • Medikamente: In vielen Fällen werden Medikamente wie Statine (zur Senkung des Cholesterinspiegels), Blutdrucksenker oder Thrombozytenaggregationshemmer (zur Verhinderung von Blutgerinnseln) eingesetzt, um das Fortschreiten der Arteriosklerose zu verlangsamen und das Risiko von Komplikationen zu reduzieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Obwohl sich bestehende Ablagerungen in den Arterien nicht vollständig auflösen, kann ein gesunder Lebensstil und eine angemessene medizinische Behandlung deren Wachstum deutlich verlangsamen und sogar dazu beitragen, dass neue Blutgefäße entstehen. Dies reduziert das Risiko von schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignissen und verbessert die Lebensqualität deutlich. Eine frühzeitige Diagnose und die konsequente Umsetzung der genannten Maßnahmen sind daher entscheidend, um die Folgen der Arteriosklerose zu minimieren. Ein Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin ist immer ratsam, um individuelle Risiken zu beurteilen und eine geeignete Behandlungsstrategie zu entwickeln.