Sind 15 Stunden Schlaf zu viel?
Während Neugeborene 14-17 Stunden Schlaf benötigen, sinkt der Bedarf im Kindes- und Jugendalter auf 9-11 bzw. 8-10 Stunden. Erwachsene ab 18 Jahren sollten mindestens sechs Stunden Schlaf pro Nacht anstreben.
Sind 15 Stunden Schlaf zu viel? Ein genauerer Blick auf den Schlafbedarf
Die Empfehlung von sieben bis neun Stunden Schlaf für Erwachsene ist weit verbreitet. Doch was ist, wenn jemand regelmäßig 15 Stunden schläft? Ist das ein Zeichen von Gesundheit oder ein Hinweis auf ein Problem? Die kurze Antwort lautet: Es kommt darauf an. Einfach pauschal zu sagen, 15 Stunden Schlaf seien “zu viel”, greift zu kurz und ignoriert die individuellen Unterschiede und potenziellen Ursachen.
Der angegebene Bedarf von sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht gilt als Durchschnitt für Erwachsene. Dieser Durchschnitt berücksichtigt jedoch nicht die individuelle Variabilität, die durch genetische Faktoren, Lebensgewohnheiten, Gesundheitszustand und Alter beeinflusst wird. Während ein erwachsener Mensch mit 7 Stunden regeneriert sein kann, benötigt ein anderer möglicherweise 9 oder sogar mehr. Ein Vergleich mit den Schlafbedürfnissen von Säuglingen (14-17 Stunden) ist in diesem Zusammenhang irreführend, da sich der Schlafzyklus und der Schlafbedarf im Laufe des Lebens drastisch verändern.
Wann können 15 Stunden Schlaf ein Warnsignal sein?
Ein plötzlicher und signifikanter Anstieg der Schlafdauer, der mit anderen Symptomen einhergeht, sollte ernst genommen werden. Mögliche Ursachen für exzessiven Schlaf, die ärztliche Abklärung erfordern, sind:
- Schlafstörungen: Obstruktive Schlafapnoe, Narkolepsie oder Restless-Legs-Syndrom können zu übermäßiger Schläfrigkeit und der Notwendigkeit, extrem lange zu schlafen, führen. Die Betroffenen wachen oft nicht ausreichend erholt auf.
- Depressionen und andere psychische Erkrankungen: Erschöpfung und Antriebslosigkeit sind häufige Symptome von Depressionen, Angststörungen und anderen psychischen Leiden. Übermäßiger Schlaf kann ein Versuch des Körpers sein, mit diesen Belastungen umzugehen.
- Medikamentennebenwirkungen: Bestimmte Medikamente, darunter Antidepressiva, Antihistaminika und Schmerzmittel, können Schläfrigkeit als Nebenwirkung haben.
- Medizinische Erkrankungen: Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), Anämie oder andere Erkrankungen können zu Müdigkeit und erhöhtem Schlafbedürfnis führen.
- Chronische Erkrankungen: Auch chronische Schmerzen oder Infektionen können den Schlaf beeinflussen und zu vermehrter Schlafbedürftigkeit führen.
Wann sind 15 Stunden Schlaf möglicherweise kein Grund zur Sorge?
In einigen Fällen können 15 Stunden Schlaf auch ohne zugrundeliegende Erkrankung auftreten. Dies ist besonders wahrscheinlich, wenn:
- Schlafdefizit ausgeglichen wird: Nach einer Phase mit Schlafmangel kann der Körper einen “Schlaf-Nachholbedarf” haben.
- Änderungen im Lebensstil: Stress, Jetlag oder Schichtarbeit können den Schlafrhythmus stören und zu vermehrter Müdigkeit führen.
- Individuelle Unterschiede: Wie bereits erwähnt, variiert der Schlafbedarf von Person zu Person. Einige Menschen benötigen einfach mehr Schlaf als andere.
Fazit:
Ein Schlafbedarf von 15 Stunden bei Erwachsenen sollte nicht leichtfertig abgetan werden. Während es in seltenen Fällen ein individuelles Merkmal sein kann, deutet er oft auf ein zugrunde liegendes Problem hin. Eine Abklärung durch einen Arzt ist ratsam, insbesondere wenn der erhöhte Schlafbedarf plötzlich auftritt oder mit anderen Symptomen verbunden ist. Nur eine umfassende Untersuchung kann die Ursache klären und eine geeignete Behandlung ermöglichen. Selbstdiagnosen sollten vermieden werden.
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