Soll man Babys mit Sonnencreme eincremen?

3 Sicht

Babys haben besonders empfindliche Haut. Die Aufnahmefähigkeit von Inhaltsstoffen ist deutlich höher als bei Erwachsenen. Daher sollte der Sonnenschutz im ersten Lebensjahr besonders umsichtig gewählt oder ganz auf chemische Sonnencremes verzichtet werden. Schatten und Kleidung bieten effektive Alternativen.

Kommentar 0 mag

Sonnenschutz für die Kleinsten: Muss es immer Sonnencreme sein?

Zarte Babyhaut ist besonders empfindlich und benötigt besonderen Schutz vor der Sonne. Doch müssen es gleich chemische Filter in Sonnencremes sein, die in die Haut einziehen und deren Inhaltsstoffe vom Körper aufgenommen werden? Fakt ist: Babys Haut ist noch nicht vollständig entwickelt und die Aufnahmefähigkeit von Stoffen deutlich höher als bei Erwachsenen. Daher ist im ersten Lebensjahr besondere Vorsicht geboten.

Anstatt direkt zur Sonnencreme zu greifen, sollten Eltern und Bezugspersonen zunächst auf natürliche Schutzmechanismen setzen:

Schatten: Der beste Schutz vor schädlicher UV-Strahlung ist und bleibt der Schatten. Ein schattiger Platz unter Bäumen, ein Sonnensegel oder ein Sonnenschirm sollten daher immer erste Wahl sein, besonders in den Mittagsstunden, wenn die Sonne am stärksten ist.

Kleidung: Auch die richtige Kleidung trägt maßgeblich zum Sonnenschutz bei. Luftige Kleidung mit langen Ärmeln und Beinen, sowie ein Sonnenhut mit breiter Krempe und Nackenschutz schützen die empfindliche Babyhaut zuverlässig vor direkter Sonneneinstrahlung. Spezielle UV-Kleidung bietet zusätzlichen Schutz, insbesondere beim Spielen am Wasser.

Sonnencreme – ja oder nein?

Wenn Schatten und Kleidung nicht ausreichen, um das Baby ausreichend zu schützen, kann Sonnencreme zum Einsatz kommen. Wichtig ist dabei die richtige Auswahl:

  • Mineralische Filter: Sonnencremes mit mineralischen Filtern (z.B. Zinkoxid oder Titandioxid) legen sich wie ein Schutzschild auf die Haut und reflektieren die UV-Strahlung. Sie sind in der Regel gut verträglich und für Babys geeignet.
  • Chemische Filter: Sonnencremes mit chemischen Filtern dringen in die Haut ein und wandeln die UV-Strahlung in Wärme um. Sie können allergische Reaktionen auslösen und sollten bei Babys im ersten Lebensjahr nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt verwendet werden.
  • Inhaltsstoffe beachten: Achten Sie beim Kauf von Sonnencreme auf eine kurze und übersichtliche Zutatenliste. Verzichten Sie auf Produkte mit Duftstoffen, Parabenen oder anderen bedenklichen Inhaltsstoffen.

Weniger ist mehr: Tragen Sie Sonnencreme sparsam auf und nur auf die Hautpartien auf, die nicht durch Kleidung oder Schatten geschützt sind. Vergessen Sie nicht, die Creme regelmäßig – insbesondere nach dem Baden – zu erneuern.

Fazit: Sonnenschutz für Babys ist wichtig, aber chemische Sonnencremes sollten nicht die erste Wahl sein. Setzen Sie stattdessen auf Schatten, schützende Kleidung und wählen Sie bei Bedarf eine Sonnencreme mit mineralischen Filtern und möglichst wenigen Inhaltsstoffen. Im Zweifelsfall fragen Sie Ihren Kinderarzt um Rat.