Soll man bei einer allergischen Reaktion ins Krankenhaus?

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Lebensbedrohliche allergische Reaktionen erfordern sofortige medizinische Hilfe. Atemnot, Kreislaufkollaps oder Bewusstseinsverlust signalisieren akuten Handlungsbedarf. Zögern Sie nicht, den Notarzt zu rufen – jede Sekunde zählt. Schnelle Reaktion kann Leben retten.

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Allergische Reaktion: Wann muss ich ins Krankenhaus?

Allergien sind weit verbreitet, doch die Schwere der Reaktionen variiert stark. Während ein leichter Hautausschlag mit etwas Juckreiz meist harmlos ist, können andere Reaktionen lebensbedrohlich sein. Die Frage, wann ein Krankenhausbesuch notwendig ist, ist daher von entscheidender Bedeutung und hängt stark von der Art und Schwere der Symptome ab.

Ein einfacher Leitfaden kann hier nicht alle Eventualitäten abdecken. Die individuellen Reaktionen auf Allergene unterscheiden sich erheblich und Vorerkrankungen spielen eine wichtige Rolle. Zweifel an der Schwere der Reaktion sollten immer zugunsten eines Arztbesuchs oder eines Notrufes entschieden werden.

Symptome, die einen sofortigen Notruf (112) erfordern:

  • Atemnot: Schwierigkeiten beim Atmen, pfeifende Atemgeräusche (Asthma), Engegefühl in der Brust. Diese Symptome deuten auf einen lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock hin.
  • Kreislaufkollaps: Schwindel, niedriger Blutdruck, schneller, schwacher Puls, kalte, klamme Haut, Bewusstlosigkeit.
  • Schwellungen im Mund- und Rachenraum: Schwellungen der Lippen, Zunge, des Rachens oder des Gesichts können die Atemwege blockieren und zum Ersticken führen.
  • Bewusstseinsverlust: Verlust des Bewusstseins, auch nur für kurze Zeit.
  • Starker Juckreiz am ganzen Körper: Ausgedehnter, intensiv juckender Hautausschlag (Urtikaria) mit Schwellungen.
  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall: Im Zusammenhang mit den oben genannten Symptomen.

Symptome, die einen Arztbesuch rechtfertigen, aber nicht zwingend einen Notruf erfordern:

  • Leichter Hautausschlag: Rötung, Juckreiz, kleine Quaddeln, die begrenzt bleiben und sich nicht ausbreiten.
  • Leichte Schwellungen: Geringfügige Schwellungen, die nicht den Mund- und Rachenraum betreffen.
  • Mäßiger Juckreiz: Juckreiz, der mit Antihistaminika (z.B. Cetirizin) gelindert werden kann.
  • Verdauungsbeschwerden: Leichte Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall ohne weitere Symptome.

Was tun im Notfall?

Bei Auftreten von lebensbedrohlichen Symptomen:

  1. Notruf 112 wählen! Geben Sie Ihre Adresse und die Symptome genau an.
  2. Epipen oder Notfallmedikament verabreichen, sofern vorhanden und vom Arzt verordnet. Beachten Sie die Anweisungen zum Gebrauch!
  3. Den Betroffenen in stabile Seitenlage bringen, falls er bewusstlos ist.
  4. Keine Zeit verlieren! Jede Minute zählt bei einem anaphylaktischen Schock.

Prävention:

Die beste Vorgehensweise ist die Vermeidung von Kontakt mit bekannten Allergenen. Eine gründliche Aufklärung über die eigenen Allergien und die richtige Handhabung von Notfallsituationen ist unerlässlich. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Notwendigkeit eines Notfallplans und die regelmäßige Kontrolle Ihrer Allergiemedikamente.

Fazit:

Die Entscheidung, ob ein Krankenhausbesuch notwendig ist, sollte aufgrund der Schwere und des Verlaufs der allergischen Reaktion getroffen werden. Bei Zweifeln sollten Sie lieber vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen oder den Notarzt rufen. Lebensbedrohliche Reaktionen erfordern sofortiges Handeln – zögern Sie nicht! Eine schnelle Reaktion kann Leben retten.