Wann ist man weniger fruchtbar?

0 Sicht

Die weibliche Fruchtbarkeit beginnt bereits in den frühen 30ern subtil zu sinken. Während eine 25-jährige Frau monatlich etwa 25% Chancen auf eine Schwangerschaft hat, reduziert sich diese Wahrscheinlichkeit bei Frauen Anfang 30 auf rund 20%. Gegen Ende des Jahrzehnts sinkt die monatliche Chance auf etwa 10-12%.

Kommentar 0 mag

Die Uhr tickt: Wann sinkt die Fruchtbarkeit bei Frauen und Männern?

Der Wunsch nach einem Kind – ein tiefgreifender Wunsch vieler Paare. Doch die Fruchtbarkeit, die Fähigkeit, ein Kind zu zeugen, ist nicht unendlich. Sie unterliegt natürlichen Schwankungen und einem altersbedingten Rückgang, der sowohl Frauen als auch Männer betrifft, wenngleich zu unterschiedlichen Zeitpunkten und mit unterschiedlicher Dynamik.

Die weibliche Fruchtbarkeit: Ein schleichender Rückgang

Die Aussage, die weibliche Fruchtbarkeit beginne bereits in den frühen Dreißigern zu sinken, ist zutreffend, aber vereinfacht die komplexe Realität. Der Rückgang ist kein plötzlicher Abbruch, sondern ein gradueller Prozess, der sich über Jahre erstreckt. Während die Angaben zu den monatlichen Schwangerschaftschancen (z.B. 25% mit 25 Jahren, 10-12% Ende 30) Richtwerte darstellen und von individuellen Faktoren abhängen, zeigt sich ein deutlicher Trend:

  • Die Eizellqualität: Mit zunehmendem Alter nimmt die Anzahl und vor allem die Qualität der Eizellen ab. Chromosomenanomalien, die zu Fehlgeburten oder genetischen Erkrankungen führen können, werden wahrscheinlicher.
  • Der Eisprung: Die Regelmäßigkeit des Eisprungs kann sich verändern, was die Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung verringert.
  • Die Gebärmutter: Auch die Gebärmutterschleimhaut kann im Alter an Empfänglichkeit verlieren.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Zahlen lediglich Durchschnittswerte sind. Einige Frauen sind auch mit 40 Jahren noch sehr fruchtbar, während andere bereits in den späten Zwanzigern einen Rückgang feststellen. Genetische Veranlagung, Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Alkohol- und Drogenkonsum, Stress und vorbestehende Erkrankungen spielen eine entscheidende Rolle.

Die männliche Fruchtbarkeit: Ein langsamerer, aber stetiger Rückgang

Im Gegensatz zum weiblichen Geschlecht verläuft der Rückgang der männlichen Fruchtbarkeit langsamer und weniger dramatisch. Während die Eizellproduktion bei Frauen begrenzt ist und mit dem Alter abnimmt, produziert der Mann sein Leben lang Spermien. Trotzdem nimmt mit zunehmendem Alter die Spermienzahl, -beweglichkeit und -qualität ab. Dies kann zu einer verminderten Befruchtungswahrscheinlichkeit führen. Auch hier spielen Lebensstilfaktoren wie Rauchen, ungesunde Ernährung und Übergewicht eine Rolle. Ein erhöhter Hormonhaushalt, z.B. durch Testosteronmangel, kann ebenfalls die Fruchtbarkeit beeinflussen.

Wann sollte man sich Gedanken machen?

Ein Jahr unerfüllten Kinderwunsches bei regelmäßigem ungeschütztem Geschlechtsverkehr sollte Anlass sein, einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann mittels Untersuchungen die Fruchtbarkeit beider Partner prüfen und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen empfehlen. Je früher mögliche Probleme erkannt werden, desto größer sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung. Das Alter ist ein wichtiger, aber nicht der einzige Faktor. Eine frühzeitige Beratung kann Ängste nehmen und den Weg zu einer erfüllten Familienplanung ebnen.

Fazit:

Die Fruchtbarkeit nimmt sowohl bei Frauen als auch bei Männern mit zunehmendem Alter ab. Während der Rückgang bei Frauen deutlicher und schneller verläuft, sollte man sich bei bestehendem Kinderwunsch nicht nur auf das Alter verlassen, sondern individuell beraten lassen und bei Schwierigkeiten frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ein offener Dialog mit dem Partner und einem Arzt ist der Schlüssel zu einer bewussten Familienplanung.