Wann muss ein Helm getragen werden?

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Kopfschutz ist unerlässlich, wenn herabfallende Objekte, pendelnde Lasten oder umkippende Gegenstände eine Kopfverletzungsgefahr darstellen. Die GUV-R 193 empfiehlt einen Helm bei solchen Risiken, um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten und schwere Verletzungen zu vermeiden. Vorsorge ist besser als Nachsorge.

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Wann ist ein Helm Pflicht? Schutz vor unsichtbaren Gefahren

Ein Helm ist mehr als nur ein Accessoire – er ist ein lebensrettender Schutzschild, der im Ernstfall schwere Kopfverletzungen verhindern kann. Doch wann genau ist das Tragen eines Helms vorgeschrieben und wann ist es zumindest dringend angeraten? Die Gefahren sind oft unsichtbar und unterschätzt, daher ist ein umfassendes Verständnis der Risikosituationen unerlässlich.

Die gesetzlichen Vorgaben, wie die DGUV Regel 112-198 “Benutzung von Kopfschutz”, definieren klare Pflichten zum Helmtragen. Demnach ist ein Helm immer dann vorgeschrieben, wenn die Gefahr von Kopfverletzungen durch herabfallende, pendelnde, umstürzende oder stoßende Gegenstände besteht. Dies gilt insbesondere auf Baustellen, in Forstbetrieben, im Bergbau, aber auch in vielen Industriebereichen und Lagerhallen.

Doch die Pflicht zum Helmtragen endet nicht bei offensichtlichen Gefahrenquellen. Auch in scheinbar ungefährlichen Situationen kann ein Helm unerlässlich sein. Beispielsweise beim Arbeiten in engen Räumen mit niedriger Deckenhöhe, wo Stoßverletzungen am Kopf möglich sind. Oder beim Arbeiten an elektrischen Anlagen, wo ein Helm vor Stromschlägen schützen kann.

Neben den gesetzlichen Vorgaben gibt es auch Situationen, in denen das Tragen eines Helms dringend empfohlen wird, obwohl keine explizite Pflicht besteht. Hier gilt der Grundsatz: Im Zweifelsfall lieber einen Helm tragen! Dies betrifft beispielsweise Arbeiten auf Leitern, Gerüsten oder in der Nähe von schweren Maschinen.

Die Wahl des richtigen Helms ist ebenfalls entscheidend. Es gibt verschiedene Helmtypen für unterschiedliche Gefahrenbereiche. So bieten Industrieschutzhelme Schutz vor herabfallenden Gegenständen, während Forsthelme zusätzlich mit einem Gesichtsschutz und Gehörschutz ausgestattet sind. Elektrikerhelme hingegen schützen vor Stromschlägen. Die Auswahl des passenden Helms sollte daher immer in Abhängigkeit von der jeweiligen Tätigkeit und den potenziellen Gefahren erfolgen.

Regelmäßige Überprüfungen des Helms auf Beschädigungen sind unerlässlich. Ein beschädigter Helm bietet keinen ausreichenden Schutz und muss umgehend ausgetauscht werden. Auch die richtige Passform ist wichtig, damit der Helm im Ernstfall nicht verrutscht oder herunterfällt.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Ein Helm ist ein unverzichtbarer Bestandteil der persönlichen Schutzausrüstung und sollte immer dann getragen werden, wenn eine potenzielle Gefahr für den Kopf besteht. Gesetzliche Vorschriften, Gefährdungsbeurteilungen und der gesunde Menschenverstand helfen dabei, die richtige Entscheidung zu treffen und schwere Kopfverletzungen zu vermeiden. Denn im Ernstfall kann ein Helm Leben retten.