Wann sollte man Hyponatriämie behandeln?

9 Sicht
Schwere Hyponatriämie (unter 125 mmol/l) mit schweren Symptomen erfordert sofortige Behandlung mit 3%iger Kochsalzlösung. Die Therapie sollte unter ständiger Überwachung erfolgen, idealerweise als Bolusgabe. Eine schnelle Intervention ist bei Krampfanfällen, Koma oder respiratorischen Problemen zwingend.
Kommentar 0 mag

Wann sollte Hyponatriämie behandelt werden?

Hyponatriämie, ein niedriger Natriumspiegel im Blut, kann je nach Schweregrad verschiedene Symptome hervorrufen. Die Behandlung hängt von der Schwere der Symptome und dem zugrunde liegenden Krankheitsbild ab.

Indikationen für eine sofortige Behandlung:

  • Schwere Hyponatriämie (unter 125 mmol/l) mit schweren Symptomen:
    • Krampfanfälle
    • Koma
    • Atemprobleme

Diese Symptome erfordern eine sofortige Behandlung mit hypertoner Kochsalzlösung (3%) in Form eines Bolus. Eine sorgfältige Überwachung während der Behandlung ist unerlässlich.

Indikationen für eine Überwachung und Behandlung:

  • Moderate Hyponatriämie (125-134 mmol/l) mit Symptomen:
    • Übelkeit, Erbrechen
    • Verwirrtheit, Unruhe
    • Kopfschmerzen
  • Asymptomatische schwere Hyponatriämie (unter 125 mmol/l):
    • Die Behandlung wird in der Regel empfohlen, da das Risiko einer Verschlechterung hoch ist.

Indikationen für eine Beobachtung:

  • Asymptomatische moderate Hyponatriämie (125-134 mmol/l):
    • Überwachung der Symptome und des Natriumspiegels, Behandlung bei Verschlechterung
  • Leichte Hyponatriämie (135-144 mmol/l):
    • In der Regel keine Behandlung erforderlich, es sei denn, sie ist symptomatisch

Behandlungsziel:

Das Ziel der Behandlung besteht darin, den Natriumspiegel schrittweise anzuheben, um das Risiko einer Osmose-Demyelinisierung des zentralen Pontinmyelins (OSDEM) zu minimieren. Dies ist eine schwerwiegende Komplikation, die bei einer zu schnellen Korrektur auftreten kann.

Wichtig:

  • Die Behandlung sollte unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
  • Die Korrektur des Natriumspiegels sollte schrittweise erfolgen (nicht mehr als 1 mmol/l pro Stunde).
  • Bei Patienten mit zugrunde liegenden Erkrankungen, die zu Hyponatriämie führen, ist eine Behandlung der Grunderkrankung erforderlich.