Wann sollte man Melatonin nicht nehmen?
Künstliches Melatonin ist nicht für jeden geeignet. Schwangere, Stillende und Personen mit Depressionen, die bestimmte Medikamente einnehmen, sollten vorsichtig sein. Melatonin kann die Plazentaschranke überwinden und in die Muttermilch gelangen. Daher ist in diesen Fällen Rücksprache mit einem Arzt ratsam, um mögliche Risiken zu minimieren.
Melatonin: Wundermittel Schlaf oder Risiko? Wann Sie besser auf die Einnahme verzichten sollten
Melatonin, das Schlafhormon, erfreut sich wachsender Beliebtheit als natürliches Schlafmittel. Doch der scheinbar harmlose Griff zur Tablette birgt in manchen Fällen erhebliche Risiken. Nicht jeder kann bedenkenlos auf Melatonin zurückgreifen. Dieser Artikel beleuchtet die Situationen, in denen Sie die Einnahme unbedingt vermeiden oder zumindest mit Ihrem Arzt absprechen sollten.
Die oben genannte Vorsicht für Schwangere und Stillende ist essentiell. Die Auswirkungen von Melatonin auf die Entwicklung des Fötus und des Säuglings sind noch nicht vollständig erforscht. Obwohl Melatonin im Allgemeinen als gut verträglich gilt, besteht die Möglichkeit von unerwünschten Effekten, die für Mutter und Kind schädlich sein können. Die Passage der Plazentaschranke und die Ausscheidung über die Muttermilch bedeuten ein potenzielles Risiko, welches nur im Einzelfall und nach ärztlicher Beratung abgeschätzt werden kann.
Neben Schwangerschaft und Stillzeit sollten folgende Personengruppen besonders vorsichtig sein und die Einnahme von Melatonin unbedingt mit ihrem Arzt besprechen:
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Personen mit Autoimmunerkrankungen: Melatonin kann das Immunsystem beeinflussen und bei bestehenden Autoimmunerkrankungen zu unerwünschten Reaktionen führen. Die Interaktion mit der jeweiligen Erkrankung muss sorgfältig abgewogen werden.
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Patienten mit Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen: Die Einnahme von Melatonin kann bei Vorliegen von Depressionen, Angststörungen oder anderen psychischen Erkrankungen zu Wechselwirkungen mit bestehenden Medikamenten führen und die Symptome verschlimmern. Besonders kritisch ist die Kombination mit Antidepressiva, da es zu Synergien kommen kann, die unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen.
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Personen mit Epilepsie: Melatonin kann bei anfälligen Personen epileptische Anfälle auslösen oder verschlimmern.
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Patienten mit Leber- oder Nierenerkrankungen: Die Ausscheidung von Melatonin erfolgt über Leber und Nieren. Bei eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion kann es zu einer Akkumulation des Hormons und somit zu verstärkten Nebenwirkungen kommen.
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Personen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen: Melatonin kann die Wirkung von blutverdünnenden Medikamenten beeinflussen und das Risiko von Blutungen erhöhen.
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Kinder und Jugendliche: Die Langzeitwirkungen von Melatonin bei Kindern und Jugendlichen sind noch nicht ausreichend erforscht. Eine Anwendung sollte nur nach Rücksprache mit einem Kinderarzt erfolgen.
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Personen mit niedrigem Blutdruck: Melatonin kann den Blutdruck senken und bei Personen mit bereits niedrigem Blutdruck zu Schwindel oder Ohnmacht führen.
Nebenwirkungen: Auch bei ansonsten gesunden Menschen kann Melatonin Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel, Übelkeit oder Müdigkeit am Tag hervorrufen. Diese sind meist leicht und vorübergehend, können aber in seltenen Fällen auch schwerwiegender sein.
Fazit: Melatonin kann bei Schlafstörungen hilfreich sein, sollte aber nicht leichtfertig eingenommen werden. Eine gründliche Abklärung mit dem Arzt, insbesondere bei Vorerkrankungen oder der Einnahme anderer Medikamente, ist unerlässlich, um Risiken zu minimieren und eine sichere Anwendung zu gewährleisten. Selbstmedikation kann gefährlich sein und sollte vermieden werden.
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