Warum bekomme ich meine Tage nicht, obwohl ich nicht schwanger bin?
Ausbleibende Periode: Wann ist Panik angebracht und wann nicht?
Eine ausbleibende Menstruation (Amenorrhoe) ist ein beunruhigendes Symptom, das viele Frauen betrifft. Während Schwangerschaft die häufigste Ursache ist, gibt es eine Reihe weiterer, oft harmloser, aber auch schwerwiegender Gründe, die eine verspätete oder ausbleibende Periode erklären können. Panik ist in den meisten Fällen unangebracht, aber eine ärztliche Abklärung ist dennoch wichtig.
Schwangerschaft ist nur eine Möglichkeit: Natürlich ist ein Schwangerschaftstest die erste und wichtigste Maßnahme, wenn die Periode ausbleibt. Ein negativer Test schliesst Schwangerschaft jedoch nicht mit absoluter Sicherheit aus, besonders bei sehr frühen Tests. Eine Wiederholung nach einigen Tagen ist empfehlenswert.
Hormonelle Ungleichgewichte: Die weiblichen Hormone spielen eine zentrale Rolle im Menstruationszyklus. Eine Störung dieses Gleichgewichts kann vielfältige Ursachen haben:
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Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS): PCOS ist eine häufige hormonelle Erkrankung, die zu Zyklusstörungen, unerwünschter Behaarung, Akne und Gewichtszunahme führen kann. Die Eierstöcke produzieren zu viele männliche Hormone (Androgene), was den Eisprung stören kann.
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Hypothalamische Amenorrhoe: Stress, extremes Sporttreiben, starkes Untergewicht oder Essstörungen können den Hypothalamus beeinflussen, der die Hormonproduktion steuert. Dies führt zu einer Unterdrückung des Eisprungs und Ausbleiben der Periode.
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Schilddrüsenerkrankungen: Eine Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion kann den Menstruationszyklus erheblich beeinflussen.
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Hormonproduzierende Tumore: In seltenen Fällen können Tumore in den Eierstöcken oder der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) zu hormonellen Ungleichgewichten und damit zu Amenorrhoe führen. Diese Tumore sind in der Regel gutartig.
Medikamentöse Einflüsse: Viele Medikamente können die Periode beeinflussen:
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Antibabypillen (auch nach Absetzen): Die Einnahme und das Absetzen von Antibabypillen kann den Zyklus vorübergehend stören.
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Antidepressiva: Einige Antidepressiva können als Nebenwirkung Zyklusstörungen verursachen.
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Synthetische männliche Hormone (Anabolika): Der Gebrauch von Anabolika führt oft zu einer Unterdrückung der Hormonproduktion und damit zum Ausbleiben der Periode.
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Andere Medikamente: Auch andere Medikamente, wie z.B. einige Antipsychotika oder Kortisonpräparate, können Einfluss auf den Menstruationszyklus haben.
Weitere mögliche Ursachen:
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Starker Gewichtsverlust oder -zunahme: Änderungen des Körpergewichts können das hormonelle Gleichgewicht stören.
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Intensiver Stress: Psychischer Stress kann den Eisprung hemmen.
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Übermäßiger Alkoholkonsum: Alkohol kann den Hormonhaushalt negativ beeinflussen.
Wann zum Arzt?
Eine ausbleibende Periode muss nicht immer ein Grund zur Panik sein, insbesondere wenn sie nur einmalig auftritt und andere Symptome fehlen. Sollten die Ausbleiben jedoch regelmäßig vorkommen, begleitet von weiteren Symptomen wie starken Schmerzen, ungewöhnlichen Blutungen, unerklärlicher Gewichtsveränderung, Haarausfall, Akne oder unerwünschter Behaarung, ist ein Besuch beim Frauenarzt unbedingt notwendig. Der Arzt kann die Ursache klären und eine geeignete Behandlung einleiten. Selbst bei nur einmaliger Ausbleiben ist eine ärztliche Beratung ratsam, besonders wenn andere Symptome hinzukommen oder eine Schwangerschaft ausgeschlossen ist. Nur so kann eine mögliche Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt werden.
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