Warum geht mein Vitamin D nicht hoch?

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Eine unzureichende Vitamin-D-Steigerung trotz Supplementierung deutet auf mögliche genetische Faktoren hin. Erhöhte Konzentrationen oder eine verstärkte Bindungskapazität des Vitamin-D-bindenden Proteins könnten den aktiven Vitamin-D-Spiegel im Blut trotz ausreichender Zufuhr niedrig halten. Weitere Untersuchungen sind ratsam.

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Warum steigt mein Vitamin-D-Spiegel trotz Supplementierung nicht?

Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel ist weit verbreitet und kann mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht werden. Viele Menschen greifen daher zu Supplementierung, um ihren Spiegel zu erhöhen. Doch trotz regelmäßiger Einnahme bleiben die Werte oft niedrig. Dies ist frustrierend und wirft die Frage auf: Warum steigt mein Vitamin-D-Spiegel nicht, obwohl ich Präparate einnehme?

Die Antwort ist komplex und lässt sich nicht pauschal beantworten. Eine unzureichende Steigerung trotz Supplementierung deutet auf mögliche Ursachen jenseits einer einfachen Unterversorgung hin. Hier einige wichtige Aspekte:

1. Genetische Faktoren: Unsere Gene spielen eine entscheidende Rolle bei der Vitamin-D-Verarbeitung und -aufnahme. Genetische Variationen können die Effizienz der Vitamin-D-Umwandlung in seine aktive Form (Calcitriol) beeinflussen. Eine schwache Umwandlung im Körper, selbst bei ausreichender Zufuhr, führt zu niedrigen aktiven Vitamin-D-Spiegeln, obwohl die Gesamtmessung (25-Hydroxyvitamin D) möglicherweise im Normbereich oder sogar erhöht erscheint. Diese genetischen Unterschiede sind individuell und lassen sich nur durch spezielle genetische Tests ermitteln.

2. Vitamin-D-bindendes Protein (DBP): Ein erhöhter Spiegel des Vitamin-D-bindenden Proteins (DBP) kann die Verfügbarkeit von freiem, bioverfügbarem Vitamin D reduzieren. DBP bindet Vitamin D im Blut, wodurch weniger Vitamin D für die Zellen zugänglich ist, selbst wenn die Gesamtmenge an Vitamin D im Blut hoch ist. Auch hier sind zusätzliche Untersuchungen nötig, um den DBP-Spiegel zu bestimmen.

3. Resorptionsstörungen: Probleme mit der Aufnahme von Vitamin D im Darm können die Wirksamkeit von Supplementierung deutlich einschränken. Bestimmte Erkrankungen wie Zöliakie, Morbus Crohn oder eine allgemeine Malabsorption können die Aufnahme von Vitamin D beeinträchtigen.

4. Leber- und Nierenerkrankungen: Die Leber und die Nieren spielen eine zentrale Rolle bei der Aktivierung von Vitamin D. Eine beeinträchtigte Leber- oder Nierenfunktion kann die Umwandlung von Vitamin D in seine aktive Form behindern, was zu niedrigen aktiven Vitamin-D-Spiegeln führt, selbst bei ausreichender Supplementierung.

5. Interaktionen mit Medikamenten: Bestimmte Medikamente, wie beispielsweise Kortikosteroide, können den Vitamin-D-Spiegel senken und die Wirksamkeit von Supplementa entgegenwirken.

6. Falsche Dosierung und Präparatwahl: Auch die Dosierung und die Art des Vitamin-D-Präparats spielen eine entscheidende Rolle. Eine zu niedrige Dosierung bringt keinen Erfolg, ebenso wenig wie ein Präparat, das vom Körper schlecht verwertet wird. Die optimale Dosierung muss individuell bestimmt werden.

7. Mangelnde Sonnenlichtexposition: Obwohl Sie Supplemente einnehmen, ist eine ausreichende Sonnenlichtexposition (in Maßen und mit Sonnenschutz) wichtig, um den körpereigenen Vitamin-D-Haushalt zu unterstützen.

Was tun, wenn der Vitamin-D-Spiegel trotz Supplementierung nicht steigt?

Ein Gespräch mit Ihrem Arzt ist unerlässlich. Dieser kann die Ursachen für den niedrigen Vitamin-D-Spiegel abklären und Ihnen helfen, die richtige Vorgehensweise zu finden. Dies kann weitere Blutuntersuchungen, einschließlich der Bestimmung des DBP-Spiegels und der aktiven Vitamin-D-Form (Calcitriol), sowie möglicherweise weitere diagnostische Maßnahmen umfassen. Nur durch eine gründliche Abklärung der individuellen Situation kann die richtige Behandlungsstrategie – gegebenenfalls mit Anpassung der Dosierung oder der Wahl des Präparates – gefunden werden. Eine Selbstmedikation sollte vermieden werden.