Warum hängt man Kochsalzlösung mit Blut auf?

10 Sicht
Isotone Kochsalzlösung allein ersetzt nicht die komplexen Elektrolyte des Blutes. Die fehlende Pufferkapazität, beispielsweise durch mangelndes Hydrogencarbonat, kann schwerwiegende metabolische Störungen hervorrufen und somit ungeeignet für die alleinige Volumenersatztherapie sein. Weitere Elektrolyte sind essentiell für die Stabilität des Kreislaufsystems.
Kommentar 0 mag

Warum wird Kochsalzlösung mit Blut aufgehängt?

Kochsalzlösung, auch bekannt als physiologische (oder isotonische) Kochsalzlösung, ist eine wässrige Lösung, die Natriumchlorid in einer Konzentration enthält, die dem Salzgehalt des menschlichen Blutes entspricht. Sie wird häufig in medizinischen Umgebungen zur Volumenersatztherapie eingesetzt, d. h. zur Wiederherstellung des Blutvolumens bei Blutverlust oder Dehydration.

Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Kochsalzlösung allein als Blutvolumenersatztherapie einige Einschränkungen hat:

  • Mangelnde Elektrolyte: Kochsalzlösung enthält nur Natrium und Chlorid, die beiden Hauptelektrolyte im Blut. Es fehlen jedoch andere wichtige Elektrolyte wie Kalium, Kalzium und Hydrogencarbonat. Diese Elektrolyte sind für verschiedene physiologische Prozesse unerlässlich, einschließlich der Herzfunktion, der Muskelfunktion und der Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts.
  • Geringe Pufferkapazität: Kochsalzlösung hat keine Pufferkapazität, d. h. sie kann den pH-Wert des Blutes nicht aufrechterhalten. Dies kann zu metabolischen Störungen führen, wenn der pH-Wert des Blutes zu sauer oder zu basisch wird.
  • Störung des Elektrolytgleichgewichts: Die Verwendung von Kochsalzlösung allein kann das Elektrolytgleichgewicht im Körper stören, insbesondere wenn große Mengen verabreicht werden. Dies kann zu Hyponatriämie (niedrige Natriumspiegel im Blut) oder Hypernatriämie (hohe Natriumspiegel im Blut) führen.

Aus diesen Gründen wird Kochsalzlösung in der Regel mit Blut aufgehängt, um ihre Einschränkungen auszugleichen. Durch das Mischen von Kochsalzlösung mit Blut erhält man eine Lösung, die die Elektrolytkonzentration und Pufferkapazität des Blutes besser widerspiegelt. Dies macht die Lösung für die Volumenersatztherapie effektiver und sicherer.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kochsalzlösung allein aufgrund ihres Mangels an essentiellen Elektrolyten und ihrer geringen Pufferkapazität nicht für die alleinige Volumenersatztherapie geeignet ist. Die Aufhängung von Kochsalzlösung mit Blut ermöglicht die Bereitstellung einer physiologisch angemesseneren Lösung, die das Blutvolumen wiederherstellt und gleichzeitig das Elektrolytgleichgewicht und den pH-Wert aufrechterhält.