Warum hat der Regenwurm 5 Herzen?

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Regenwürmer besitzen kein zentrales Herz, sondern fünf paarig angelegte Aortenbögen. Diese „Herzen pumpen das Blut durch zwei Hauptgefäße, die sich entlang des Körpers ziehen. Zusätzliche Kontraktionen des Rückengefäßes unterstützen den Kreislauf.

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Das Geheimnis der fünf “Herzen” des Regenwurms: Ein Blick in die faszinierende Welt der Anneliden

Der Regenwurm, ein unscheinbarer Bewohner unserer Gärten, birgt ein anatomisches Geheimnis: Man spricht oft von “fünf Herzen”, obwohl die Realität etwas komplexer ist. Die Aussage, er besäße fünf Herzen, ist vereinfacht, aber nicht ganz falsch. Regenwürmer haben nämlich kein einzelnes, zentralisiertes Herz wie Wirbeltiere, sondern ein System aus fünf Paar Aortenbögen. Diese Aortenbögen, auch als “Herzgefäße” bezeichnet, sind muskulöse, ringförmige Strukturen, die sich um den Vorderkörper des Wurms legen.

Diese fünf Aortenbögen arbeiten im Verbund und übernehmen die Funktion des Blutpumpens. Sie sind nicht identisch in ihrer Funktion, sondern zeigen eine gewisse Arbeitsteilung und unterschiedliche Kontraktionsmuster. Man kann sie sich als eine Art “Herzcluster” vorstellen, der die effiziente Durchblutung des gesamten Wurmkörpers sicherstellt.

Das Blut des Regenwurms wird durch zwei Hauptgefäße transportiert: ein dorsales (rückseitiges) Gefäß und ein ventrales (bauchseitiges) Gefäß. Das dorsale Gefäß ist ein kontraktiles Gefäß, welches das Blut vom hinteren zum vorderen Körperende transportiert. Die Aortenbögen pumpen das Blut aus diesem dorsalen Gefäß in das ventrale Gefäß, welches es dann zum restlichen Körper transportiert. Diese Rückwärtsbewegung des Blutes im dorsalen Gefäß wird durch die rhythmischen Kontraktionen der Gefäßmuskulatur unterstützt. Dieses System ist bemerkenswert effizient, da es eine gleichmäßige Durchblutung selbst des langgestreckten Wurmkörpers gewährleistet.

Die Anzahl der Aortenbögen kann bei verschiedenen Regenwurmarten leicht variieren. Die Aussage von “fünf Herzen” ist daher eine Vereinfachung, die die wichtige Funktion dieser Aortenbögen als Pumporgane im Kreislaufsystem des Regenwurms hervorhebt. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass es sich nicht um Herzen im herkömmlichen Sinne handelt, sondern um spezialisierte Gefäßabschnitte mit muskulärer Pumpleistung. Dieser einzigartige Aufbau des Kreislaufsystems ist ein Beispiel für die faszinierende Anpassungsfähigkeit von Lebewesen an ihre Umwelt und unterstreicht die bemerkenswerte Komplexität, die selbst in scheinbar einfachen Organismen wie dem Regenwurm verborgen liegt.