Warum ist man so müde im Sommer?

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Sommergefühle: Die Körperkühlung im Sommer führt zu erweiterter Gefäßweite und sinkendem Blutdruck. Dies reduziert die Sauerstoffversorgung des Gehirns, was zu Müdigkeit und Erschöpfung beiträgt. Der Körper arbeitet auf Hochtouren, um die Temperatur zu regulieren, was zusätzliche Energie verbraucht.
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Der Sommermüde: Warum uns die Hitze schlapp macht

Der Sommer – Zeit für Sonne, Strand und Urlaub. Doch viele erleben die warme Jahreszeit auch als eine Phase der Müdigkeit und Erschöpfung. Warum ist das so? Die Annahme, dass die Hitze allein schuld ist, greift zu kurz. Es ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die uns im Sommer schlapp machen können.

Ein zentraler Punkt ist die Körperkühlung. Um die Körpertemperatur in der Hitze zu regulieren, setzt der Körper verschiedene Mechanismen ein. Die wichtigste Strategie ist die Erweiterung der Blutgefäße in der Haut (Vasodilatation). Dies führt zu einem vermehrten Blutfluss zur Hautoberfläche, um Wärme abzugeben. Die Folge: Der Blutdruck sinkt leicht. Dieser leicht reduzierte Blutdruck, kombiniert mit der vermehrten Durchblutung der Haut, bedeutet eine geringere Sauerstoffversorgung des Gehirns. Ein Mangel an Sauerstoff führt unweigerlich zu Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und einem allgemeinen Gefühl der Erschöpfung. Man fühlt sich einfach “wie ausgewaschen”.

Doch die Vasodilatation ist nur ein Teil der Geschichte. Die Temperaturregulation an sich ist ein enorm energieintensiver Prozess. Der Körper arbeitet auf Hochtouren, um die Wärme abzutransportieren und die innere Temperatur konstant zu halten. Dieser erhöhte Energieverbrauch zehrt an den Reserven und trägt zusätzlich zur Müdigkeit bei. Man könnte sagen, der Körper ist mit der “Klimaanlage” beschäftigt und hat weniger Energie für andere Funktionen.

Neben der reinen Thermoregulation spielen weitere Faktoren eine Rolle:

  • Schlafstörungen: Die Hitze kann den Schlaf erheblich beeinträchtigen. Schlafprobleme, ob durch nächtliche Hitze oder durch den veränderten Tagesrhythmus bedingt, führen direkt zu Tagesmüdigkeit. Die regenerative Phase des Schlafs wird gestört, und der Körper kann sich nicht ausreichend erholen.
  • Dehydrierung: Im Sommer schwitzen wir mehr und verlieren dadurch Flüssigkeit und wichtige Elektrolyte. Dehydrierung wirkt sich negativ auf die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit aus und verstärkt das Müdigkeitsgefühl.
  • Ernährung: Eine unausgewogene Ernährung, ein Mangel an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen, kann die Leistungsfähigkeit und die Widerstandsfähigkeit gegen Hitze reduzieren.
  • Sonnenlicht: Während Sonnenlicht wichtig für die Vitamin-D-Produktion ist, kann zu viel Sonne anstrengend sein und zu Müdigkeit beitragen.

Um der Sommermüdigkeit entgegenzuwirken, ist es wichtig, auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, sich ausgewogen zu ernähren, ausreichend zu schlafen und sich vor übermäßiger Sonneneinstrahlung zu schützen. Auch regelmäßige Bewegung an kühleren Tageszeiten kann die Durchblutung fördern und die allgemeine Fitness verbessern. Mit diesen Maßnahmen kann man die Sommermonate trotz Hitze aktiv und voller Energie genießen.