Warum zuerst Rückenschwimmen?

0 Sicht

Der Deutsche Schwimmverband empfiehlt Rückenschwimmen als erste Schwimmdisziplin für Anfänger aufgrund seiner zahlreichen Vorteile. Die einfache Beinbewegung, ähnlich dem Gehen an Land, erleichtert das Erlernen. Außerdem bietet die Rückenlage einen hohen Auftrieb, der Kinder im Wasser sicherer macht.

Kommentar 0 mag

Rückenschwimmen: Der ideale Einstieg ins Schwimmen? Ein Plädoyer für den Rücken

Der Deutsche Schwimmverband empfiehlt Rückenschwimmen als erste Schwimmlage für Anfänger – und das aus gutem Grund. Die Behauptung, Rückenschwimmen sei die optimale Einstiegsdisziplin, basiert nicht nur auf traditioneller Praxis, sondern auf physiologischen und psychologischen Faktoren, die den Lernprozess deutlich vereinfachen. Im Gegensatz zu der oft propagierten Brustlage, die eine komplexe Koordination von Arm- und Beinbewegung erfordert, bietet der Rückenschwimmstil einen sanften und intuitiven Einstieg in die Welt des Wassers.

Der intuitive Bewegungsablauf: Die Beinbewegung beim Rückenschwimmen ähnelt stark dem Gehen an Land – ein Auf- und Abwärtsbewegung der Beine, die für Kinder leicht nachzuvollziehen und zu imitieren ist. Diese Ähnlichkeit reduziert die kognitive Belastung im Lernprozess und ermöglicht ein schnelleres Erfassen der grundlegenden Technik. Im Gegensatz dazu erfordert die Beinbewegung beim Brustschwimmen ein deutlich komplexeres Zusammenspiel von Hüft- und Beinmuskulatur, welches für Anfänger oft schwer zu koordinieren ist.

Sicherheit und Vertrauen durch die Rückenlage: Die Rückenlage bietet einen entscheidenden Vorteil: erhöhten Auftrieb. Das Gesicht bleibt stets über Wasser, was Kindern ein hohes Maß an Sicherheit und Vertrauen vermittelt. Diese Sicherheit ist essentiell für den Lernprozess, denn Angst und Unsicherheit behindern die Konzentration auf die Technik. Der kontinuierliche Blick auf die Umgebung reduziert die Panik, die bei anderen Schwimmstilen durch das Untertauchen des Gesichts entstehen kann. Dieser Aspekt ist besonders für Kinder von großer Bedeutung, da sie so ihre Umgebung im Blick behalten und sich im Wasser wohler fühlen.

Physiologische Vorteile: Die Rückenlage erlaubt eine entspanntere Körperhaltung, die den Rücken schont und Verspannungen reduziert. Dies ist besonders wichtig für Anfänger, die sich noch nicht an die ungewohnte Belastung im Wasser gewöhnt haben. Die aufrechte Körperposition fördert zudem eine bessere Atmung und vermeidet das Gefühl des “Erstickens”, welches bei anderen Schwimmlagen, insbesondere beim Brustschwimmen, häufiger auftreten kann.

Psychologische Aspekte: Der Blick nach oben auf die Wasseroberfläche und die Umgebung wirkt beruhigend und entkrampfend. Dies fördert die Entspannung und reduziert die Angst vor dem Wasser. Ein entspannter Schüler lernt schneller und effizienter.

Fazit: Der Deutsche Schwimmverband hat mit seiner Empfehlung des Rückenschwimmens als Einstiegsdisziplin durchaus seine Berechtigung. Die intuitive Beinbewegung, der erhöhte Auftrieb, die entspannte Körperhaltung und die psychologischen Vorteile machen den Rückenschwimmstil zu einem idealen Ausgangspunkt für alle, die das Schwimmen erlernen möchten. Natürlich ist die individuelle Lernfähigkeit zu berücksichtigen, aber die Vorteile des Rückenschwimmens sprechen für sich als ideale erste Schwimmlage.