Was fehlt dem Körper, wenn man immer friert?

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Ständiges Frieren kann auf niedrigen Blutdruck, Eisenmangel oder Schilddrüsenunterfunktion hindeuten. Besonders junge Frauen sind häufig betroffen, da Kreislauf und Durchblutung beeinträchtigt sein können. Weitere Ursachen sind Untergewicht, Diabetes oder Durchblutungsstörungen.

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Immer frieren: Mehr als nur ein Fröstelgefühl?

Ständig frösteln, selbst in beheizten Räumen oder unter einer dicken Decke? Dieses unangenehme Gefühl kann mehr sein als nur eine individuelle Empfindlichkeit gegenüber Kälte. Oftmals steckt ein zugrundeliegendes Problem dahinter, das den Körper daran hindert, seine Temperatur optimal zu regulieren. Welche Ursachen können hinter dem ständigen Frieren stecken und wann sollte man ärztlichen Rat suchen?

Ein häufiger Grund für permanentes Frieren ist eine gestörte Durchblutung. Besonders junge Frauen sind davon betroffen, da ihr Kreislauf und die periphere Durchblutung, also die Versorgung der Gliedmaßen mit Blut, oft empfindlicher reagieren. Niedriger Blutdruck (Hypotonie) kann dazu führen, dass Hände und Füße nicht ausreichend mit warmem Blut versorgt werden. Auch Eisenmangel (Anämie) beeinträchtigt den Sauerstofftransport im Blut und führt so zu Kälteempfindlichkeit. Eisen ist essentiell für die Bildung von Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff, der für den Sauerstofftransport verantwortlich ist.

Ein weiterer wichtiger Faktor kann die Schilddrüse sein. Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) verlangsamt den Stoffwechsel und reduziert die Wärmeproduktion des Körpers. Die Schilddrüsenhormone spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulation des Energiehaushaltes und beeinflussen somit auch die Körpertemperatur.

Neben diesen häufigen Ursachen können auch weitere Faktoren zum ständigen Frieren beitragen. Untergewicht reduziert die isolierende Fettschicht und macht den Körper anfälliger für Kälte. Bei Diabetes können Nervenschädigungen (Neuropathie) die Temperaturwahrnehmung beeinträchtigen und zu Kältegefühl führen. Auch Durchblutungsstörungen in den Extremitäten, beispielsweise durch Arteriosklerose (Verengung der Arterien), können die Ursache sein. Seltener sind Infektionen, chronische Erkrankungen oder bestimmte Medikamente als Auslöser für ständiges Frieren zu finden.

Wann zum Arzt?

Wenn das Frieren über einen längeren Zeitraum anhält, mit weiteren Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtsveränderungen, Haarausfall oder Konzentrationsschwierigkeiten einhergeht, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Eine gründliche Untersuchung kann die Ursache des Frierens klären und die geeignete Therapie einleiten. Selbstmedikation ist nicht ratsam, da die zugrundeliegenden Ursachen vielfältig sind und eine gezielte Behandlung erfordern. Der Arzt kann durch Bluttests, Blutdruckmessung und gegebenenfalls weitere Untersuchungen die Diagnose stellen und individuelle Maßnahmen empfehlen, um das lästige Frieren zu bekämpfen.