Was fehlt einem bei Neurodermitis?

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Die Hautbarriere bei Neurodermitis ist geschwächt, oft aufgrund unzureichender Filaggrin-Produktion. Diese Störung der Schutzfunktion führt zu Trockenheit, Juckreiz und erhöhter Anfälligkeit für Entzündungen. Weitere Einflussfaktoren verstärken den Verlauf dieser komplexen Erkrankung.
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Was fehlt der Haut bei Neurodermitis?

Neurodermitis, auch atopisches Ekzem genannt, ist eine chronische Hauterkrankung, die durch trockene, juckende Haut gekennzeichnet ist. Dies wird durch eine geschwächte Hautbarriere verursacht, die zu Entzündungen und Infektionen führen kann.

Die Hautbarriere

Die Hautbarriere besteht aus mehreren Schichten von Hautzellen, die durch Lipide (Fette) zusammengehalten werden. Sie schützt den Körper vor äußeren Einflüssen wie Allergenen, Reizstoffen und Krankheitserregern.

Filaggrin-Mangel

Bei Menschen mit Neurodermitis ist die Produktion von Filaggrin, einem Protein, das die Lipide in der Hautbarriere zusammenhält, oft gestört. Dieser Mangel führt zu einer geschwächten Hautbarriere, die Feuchtigkeit leichter entweichen lässt und Eindringlingen den Eintritt erleichtert.

Weitere Einflussfaktoren

Neben dem Filaggrin-Mangel können weitere Faktoren den Verlauf der Neurodermitis beeinflussen, darunter:

  • Genetische Veranlagung: Neurodermitis tritt häufig in Familien auf, was auf eine genetische Veranlagung hindeutet.
  • Umweltfaktoren: Allergene (wie Hausstaubmilben, Pollen) und Reizstoffe (wie Seife, Waschmittel) können Neurodermitisschübe auslösen.
  • Emotionale Auslöser: Stress, Angst und Depressionen können die Symptome verstärken.
  • Bakterielle Infektionen: Staphylococcus aureus ist ein Bakterium, das häufig auf der Haut von Menschen mit Neurodermitis vorkommt und Entzündungen auslösen kann.
  • Immunsystem: Das Immunsystem von Menschen mit Neurodermitis reagiert übermäßig auf bestimmte Auslöser, was zu Entzündungen führt.

Auswirkungen der geschwächten Hautbarriere

Die geschwächte Hautbarriere bei Neurodermitis führt zu:

  • Trockenheit: Die Haut kann nicht genügend Feuchtigkeit speichern, was zu Trockenheit und Juckreiz führt.
  • Juckreiz: Die gereizte Haut juckt ständig, was zu Kratzen und weiteren Entzündungen führt.
  • Entzündungen: Die geschwächte Barriere ermöglicht das Eindringen von Allergenen und Reizstoffen, wodurch das Immunsystem aktiviert wird und Entzündungen entstehen.
  • Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen: Die geschwächte Barriere erleichtert es Bakterien und anderen Krankheitserregern, in die Haut einzudringen und Infektionen zu verursachen.

Behandlung

Die Behandlung von Neurodermitis zielt darauf ab, die Hautbarriere zu stärken und die Symptome zu lindern. Dazu können gehören:

  • Feuchtigkeitsspendende Cremes und Lotionen: Diese helfen, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und die Barriere zu stärken.
  • Topische Medikamente: Cortisoncremes oder -salben können Entzündungen reduzieren.
  • Lichttherapie: UV-Licht kann die Haut beruhigen und Entzündungen reduzieren.
  • Medikamente auf Rezept: Biologische Therapien zielten auf spezifische Immunfaktoren ab, die an Neurodermitis beteiligt sind.

Das Verständnis der Faktoren, die einer geschwächten Hautbarriere bei Neurodermitis zugrunde liegen, ist entscheidend für die Entwicklung effektiver Behandlungen und die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen.