Was ist, wenn der Hals an der Seite weh tut?

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Einseitige Halsbeschwerden können verschiedene Ursachen haben. Rachen-, Mandel- oder Stimmbandentzündungen, Abszesse, oder sogar Pfeiffersches Drüsenfieber sind mögliche Gründe. Seltener können auch Schilddrüsenprobleme oder Tumoren beteiligt sein.
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Einseitiger Halsschmerz: Ursachen und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Einseitig auftretende Halsschmerzen sind ein häufiges Problem, das viele Menschen kennen. Im Gegensatz zu den meist viralen, beidseitigen Halsschmerzen bei Erkältungen, deutet ein Schmerz, der sich nur auf einer Halsseite konzentriert, oft auf spezifischere Ursachen hin. Panik ist jedoch nicht angebracht – die meisten Fälle sind gutartig und lassen sich gut behandeln. Dennoch ist es wichtig, die möglichen Ursachen zu kennen und zu wissen, wann ein Arztbesuch notwendig ist.

Mögliche Ursachen für einseitigen Halsschmerz:

  • Entzündungen im Bereich der Mandeln oder des Rachens: Eine einseitige Mandelentzündung (Tonsillitis) oder eine lokale Rachenentzündung ist eine der häufigsten Ursachen. Bakterielle Infektionen können zu stärkerem, pochenden Schmerz führen, oft begleitet von Schluckbeschwerden und möglicherweise Eiteransammlungen. Virale Infektionen können ebenfalls eine einseitige Entzündung verursachen, in der Regel jedoch mit weniger intensiven Symptomen.

  • Abszesse: Ein Abszess ist eine eitergefüllte Blase, die sich im Gewebe bilden kann. Ein peritonsillärer Abszess, der sich hinter den Mandeln befindet, verursacht starke, einseitige Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Fieber und oft auch einseitige Schwellung im Halsbereich. Dies erfordert dringend ärztliche Behandlung.

  • Pharyngitis: Eine Entzündung der Rachenhinterwand, die auch einseitig auftreten kann, oft in Verbindung mit einem kratzendem Gefühl im Hals.

  • Laryngitis (Stimmbandentzündung): Während Laryngitis meist beidseitige Heiserkeit verursacht, kann eine lokale Reizung der Stimmbänder auch zu einseitigen Schmerzen führen, besonders beim Sprechen oder Singen.

  • Pfeiffersches Drüsenfieber (Mononukleose): Diese durch das Epstein-Barr-Virus verursachte Erkrankung kann neben Fieber und Müdigkeit auch Halsschmerzen verursachen, die einseitig stärker ausgeprägt sein können. Oft sind die Lymphknoten im Halsbereich vergrößert und druckempfindlich.

  • Schilddrüsenprobleme: Eine Schilddrüsenentzündung (Thyroiditis) oder Knoten in der Schilddrüse können zu Halsschmerzen führen, die auf einer Seite stärker spürbar sind. Zusätzlich können Symptome wie Schluckbeschwerden, Heiserkeit und ein Druckgefühl im Hals auftreten.

  • Tumore: Weniger häufig, aber dennoch wichtig zu erwähnen, können Tumore im Hals-Nasen-Ohren-Bereich zu einseitigen Halsschmerzen führen. Diese werden oft von weiteren Symptomen wie Schluckbeschwerden, anhaltende Heiserkeit, Ohrenschmerzen oder eine sichtbare Schwellung begleitet.

Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Ein einseitiger Halsschmerz sollte ärztlich abgeklärt werden, wenn:

  • Der Schmerz sehr stark ist und mit starken Schluckbeschwerden einhergeht.
  • Fieber und Schüttelfrost auftreten.
  • Eine sichtbare Schwellung im Halsbereich vorhanden ist.
  • Der Schmerz länger als eine Woche anhält und nicht auf übliche Hausmittel anspricht.
  • Sie anhaltende Heiserkeit, Ohrenschmerzen oder Atembeschwerden haben.
  • Sie ungewollten Gewichtsverlust, nächtliches Schwitzen oder andere ungewöhnliche Symptome bemerken.

Diagnose und Behandlung:

Der Arzt wird eine körperliche Untersuchung durchführen und gegebenenfalls weitere Untersuchungen wie einen Abstrich aus dem Rachen, Bluttests oder eine Bildgebung (z.B. Ultraschall) veranlassen, um die Ursache des Halsschmerzes zu bestimmen. Die Behandlung hängt von der zugrundeliegenden Ursache ab und reicht von einfachen Schmerzmitteln und Hausmitteln bei viralen Infektionen bis hin zu Antibiotika bei bakteriellen Infektionen oder chirurgischen Eingriffen bei Abszessen oder Tumoren.

Dieser Artikel dient nur zur allgemeinen Information und ersetzt nicht den Besuch beim Arzt. Bei anhaltenden oder besorgniserregenden Halsschmerzen sollten Sie immer einen Arzt konsultieren.