Was macht die Milz beim Fisch?

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Im Gegensatz zum Säugetiermilz fungiert beim Fisch die Kopfniere als zentrales blutbildendes Organ. Sie ist maßgeblich an der Produktion von Blutzellen beteiligt und spielt somit eine wichtige Rolle im Immunsystem und der Sauerstoffversorgung des Fisches. Die Rumpfniere übernimmt hingegen primär die Aufgaben der Osmoregulation und Ausscheidung.

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Die Milz des Fisches: Ein unterschätztes Organ mit vielfältigen Aufgaben

Im Gegensatz zum Menschen, bei dem die Milz eine zentrale Rolle im Immunsystem und im Abbau alter Blutzellen spielt, ist die Funktion der Milz bei Fischen deutlich weniger prominent und komplexer zu beschreiben. Die oft vereinfachte Aussage, dass die Milz beim Fisch eine vergleichsweise untergeordnete Rolle einnimmt, greift zu kurz. Sie ist zwar nicht das primäre hämatopoetische (blutbildende) Organ, wie die Kopfniere, aber dennoch an verschiedenen wichtigen Prozessen beteiligt.

Die Rolle der Milz variiert erheblich je nach Fischart und Lebensweise. Allgemein lässt sich sagen, dass sie bei vielen Fischarten eine gewisse Funktion in der Blutbildung, vor allem in der Produktion von Lymphozyten, hat. Diese Zellen sind essentiell für das adaptive Immunsystem, das spezifische Abwehrreaktionen gegen Krankheitserreger ermöglicht. Die Milz dient also als sekundäres lymphatisches Organ, in dem Immunzellen reifen und interagieren. Dabei ist die Milz oft mit einer reichlichen Durchblutung ausgestattet, um einen effektiven Austausch von Immunzellen und Antigenen zu gewährleisten.

Neben der Immunfunktion wird der Milz auch eine Rolle bei der Blutfilterung zugeschrieben. Sie kann abgebaute Erythrozyten (rote Blutkörperchen) und andere Blutzellen entfernen. Der Umfang dieser Funktion ist aber im Vergleich zu Säugetieren deutlich geringer.

Eine weitere, oft übersehene Aufgabe der Fischmilz ist die Speicherung von Erythrozyten. In Zeiten erhöhten Energiebedarfs, zum Beispiel während der Fortpflanzung oder bei Fluchtreaktionen, kann die Milz diese roten Blutkörperchen freisetzen und somit die Sauerstofftransportkapazität des Blutes kurzfristig erhöhen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Milz beim Fisch zwar keine so dominante Rolle spielt wie die Kopfniere in der Blutbildung oder die Rumpfniere in der Osmoregulation, aber dennoch wichtige Funktionen im Immunsystem, der Blutfilterung und der Erythrozytenspeicherung erfüllt. Die genaue Bedeutung der Milz ist aber artenabhängig und noch nicht vollständig erforscht. Weitere Studien sind notwendig, um ein umfassenderes Verständnis der Funktionen dieses Organs bei verschiedenen Fischarten zu erhalten.