Was nimmt der Körper zuerst ab?

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Der Körper reagiert auf Diäten zunächst mit Wasserverlust. Vor Fettverbrennung werden die Glykogenspeicher, die zu einem Großteil aus Wasser bestehen, abgebaut. Schnelle Gewichtsabnahme bedeutet daher oft zunächst Wasserabgabe.
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Der erste Gewichtsverlust: Wasser, nicht Fett

Eine Diät beginnt, der erste Blick auf die Waage zeigt eine erfreuliche Zahl – doch handelt es sich dabei tatsächlich schon um verlorenes Fett? Die Antwort ist meist: Nein. Der Körper greift bei einer Gewichtsreduktion zunächst auf andere Reserven zurück, bevor er an die Fettreserven geht. Der primäre Gewichtsverlust in den ersten Tagen und Wochen einer Diät ist fast ausschließlich auf den Verlust von Wasser zurückzuführen.

Dieser Effekt wird durch verschiedene Mechanismen erklärt:

1. Glykogenspeicher: Unser Körper speichert Kohlenhydrate in Form von Glykogen, vor allem in der Leber und den Muskeln. Ein Gramm Glykogen bindet jedoch etwa drei bis vier Gramm Wasser. Reduziert man die Kohlenhydratzufuhr durch eine Diät, werden die Glykogenspeicher abgebaut. Dieser Abbau führt zu einem signifikanten Wasserverlust, der sich auf der Waage bemerkbar macht. Dieser Effekt ist temporär und kein Indikator für nachhaltige Fettverbrennung.

2. Natriumverlust: Eine restriktive Diät kann auch zu einem Verlust von Natrium führen. Natrium bindet ebenfalls Wasser im Körper. Eine geringere Natriumaufnahme kann daher zu vermehrter Wasserausscheidung führen und somit zu einem schnellen Gewichtsverlust beitragen. Dieser Gewichtsverlust ist jedoch ebenfalls nicht gleichbedeutend mit Fettverlust.

3. Entzündungsreaktionen: Einige Diäten können zu Entzündungsreaktionen im Körper führen. Diese Entzündungen können Wasseransammlungen im Gewebe begünstigen. Eine Gewichtsreduktion kann in diesem Fall auch durch die Reduzierung dieser Wassereinlagerungen entstehen.

Die Konsequenz: Eine schnelle Gewichtsabnahme zu Beginn einer Diät ist daher oft irreführend. Die anfängliche Euphorie über den schnellen Erfolg kann schnell verblassen, sobald der Körper anfängt, tatsächlich Fettreserven zu verbrennen, was in der Regel langsamer geschieht. Die langsame und nachhaltige Reduktion von Körperfett ist entscheidend für eine gesunde und dauerhafte Gewichtskontrolle. Eine rein auf Wasserverlust basierende Gewichtsabnahme ist kein Indikator für einen erfolgreichen und gesunden Gewichtsmanagementprozess.

Fazit: Eine gesunde Ernährungsumstellung in Kombination mit ausreichend Bewegung ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen Gewichtsabnahme. Der Fokus sollte nicht auf dem schnellen, initialen Gewichtsverlust liegen, der primär aus Wasserverlust resultiert, sondern auf einer langfristigen Veränderung des Lebensstils, die eine langsame und stetige Reduktion des Körperfettanteils ermöglicht. Eine regelmäßige Kontrolle des Körperumfangs anstatt des Gewichts kann hier ein besserer Indikator für den tatsächlichen Erfolg sein. Konsultieren Sie bei Unsicherheiten immer einen Arzt oder Ernährungsberater.