Was passiert bei täglicher Magnesiumeinnahme?

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Übermäßige Magnesiumzufuhr, beginnend bei 300 mg täglich, kann gastrointestinale Beschwerden verursachen. Höhere Dosen, über 2500 mg, bergen das Risiko gefährlicher Nebenwirkungen wie Hypotonie und Myasthenie. Eine individuelle Dosierung ist daher essentiell.
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Magnesium täglich: Segen oder Fluch?

Magnesium ist ein essentieller Mineralstoff, der an über 300 biochemischen Prozessen im Körper beteiligt ist. Von der Muskel- und Nervenfunktion über den Energiestoffwechsel bis hin zur Proteinsynthese – Magnesium spielt eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit. Doch was passiert, wenn wir täglich Magnesiumpräparate einnehmen? Ist mehr wirklich immer besser?

Die Antwort ist komplex. Während ein Magnesiummangel weit verbreitet ist und zu Müdigkeit, Muskelkrämpfen, Kopfschmerzen und anderen Beschwerden führen kann, ist eine übermäßige Zufuhr nicht ratsam. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Erwachsene eine tägliche Magnesiumaufnahme von 300-400 mg. Diese Menge lässt sich in der Regel durch eine ausgewogene Ernährung mit magnesiumreichen Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Nüssen, Hülsenfrüchten und grünem Blattgemüse decken.

Doch viele Menschen greifen zu Nahrungsergänzungsmitteln, um ihren vermeintlichen Magnesiumbedarf zu decken. Hierbei ist Vorsicht geboten. Bereits ab einer täglichen Zufuhr von 300 mg Magnesium aus Supplementen können gastrointestinale Beschwerden wie Durchfall, Blähungen und Bauchkrämpfe auftreten. Dies liegt daran, dass Magnesium im Darm osmotisch aktiv ist und Wasser bindet.

Die kritische Grenze liegt jedoch deutlich höher. Ab einer täglichen Dosis von über 2500 mg steigt das Risiko für ernsthafte Nebenwirkungen. Dazu gehören:

  • Hypotonie (niedriger Blutdruck): Magnesium kann gefäßerweiternd wirken und somit den Blutdruck senken. Bei Menschen mit bereits niedrigem Blutdruck kann dies gefährlich werden.
  • Myasthenie (Muskelschwäche): In hohen Dosen kann Magnesium die neuromuskuläre Übertragung beeinflussen und zu Muskelschwäche, Koordinationsstörungen und im Extremfall sogar zu Atemproblemen führen.
  • Nierenfunktionsstörungen: Bei Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion kann eine übermäßige Magnesiumaufnahme zu einer gefährlichen Anreicherung des Mineralstoffs im Körper führen.

Die optimale Magnesiumdosierung ist individuell und hängt von Faktoren wie Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand und Ernährungsgewohnheiten ab. Bevor Sie mit der Einnahme von Magnesiumpräparaten beginnen, sollten Sie daher unbedingt Ihren Arzt oder Apotheker konsultieren. Ein Bluttest kann Aufschluss über Ihren Magnesiumstatus geben und helfen, die richtige Dosierung zu bestimmen.

Anstatt auf hohe Dosen von Supplementen zu setzen, ist es ratsam, zunächst die Magnesiumaufnahme über die Ernährung zu optimieren. Achten Sie auf eine abwechslungsreiche und vollwertige Kost mit magnesiumreichen Lebensmitteln. Nur bei einem nachgewiesenen Mangel und unter ärztlicher Aufsicht sollten Sie zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen. So können Sie von den positiven Effekten des Magnesiums profitieren, ohne Ihre Gesundheit zu gefährden.