Was passiert, wenn Salz in eine Wunde kommt?

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Das Einbringen von Salz in eine Wunde verstärkt den Schmerz durch Osmose. Die Salzkonzentration außerhalb der Zellen steigt, wodurch diesen Wasser entzogen wird. Diese Dehydration der Zellen verursacht den brennenden Schmerz.
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Salz in der Wunde: Warum tut es so weh?

Der Ausdruck “Salz in die Wunde streuen” ist in vielen Sprachen bekannt und steht sinnbildlich für das Verstärken von Schmerz. Doch was passiert eigentlich wirklich, wenn Salz in eine offene Wunde gelangt?

Tatsächlich ist die Redensart biologisch begründet. Das Einbringen von Salz in eine Wunde verursacht einen intensiven, brennenden Schmerz. Dieser entsteht durch einen Prozess namens Osmose.

Unsere Zellen sind von einer Membran umgeben, die als semipermeable Barriere fungiert. Das bedeutet, sie lässt Wassermoleküle passieren, während größere Teilchen, wie z.B. Natriumionen (Bestandteil von Salz), blockiert werden.

Befindet sich nun eine hohe Salzkonzentration außerhalb der Zellen – wie es beim Kontakt mit einer offenen Wunde der Fall ist – strömt Wasser aus den Zellen, um das Konzentrationsgefälle auszugleichen. Die Zellen dehydrieren. Dieser Prozess der Dehydration reizt die Nervenenden in der Wunde und verursacht den bekannten, stechenden Schmerz.

Neben dem akuten Schmerz kann das Einbringen von Salz in eine Wunde auch die Wundheilung beeinträchtigen. Die Dehydration der Zellen schädigt das Gewebe und kann Entzündungsreaktionen verstärken.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

  • Salz in einer Wunde verursacht durch Osmose einen starken, brennenden Schmerz.
  • Die hohe Salzkonzentration außerhalb der Zellen entzieht diesen Wasser und führt zur Dehydration.
  • Diese Dehydration reizt die Nervenenden und schädigt das Gewebe, was die Wundheilung beeinträchtigt.

Wichtig:
Obwohl Salz in der Vergangenheit zur Desinfektion von Wunden eingesetzt wurde, ist von dieser Praxis dringend abzuraten. Heutzutage stehen wirksame und schmerzarme Mittel zur Wunddesinfektion zur Verfügung. Bei offenen Wunden sollte stets ein Arzt aufgesucht werden.