Was tun bei starken Blutungen in der Periode?
Starke Regelblutungen? Neben schonenden, hormonfreien Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol können Medikamente mit Tranexamsäure die Blutungsintensität reduzieren. Eine ärztliche Beratung klärt Ursachen und geeignete Behandlungsmethoden. Selbstmedikation sollte vorsichtig erfolgen.
Wenn die Regel zur Belastung wird: Was tun bei starken Blutungen?
Die monatliche Menstruation gehört zum Leben vieler Frauen dazu. Doch was, wenn die Blutung so stark ist, dass sie den Alltag beeinträchtigt, die Lebensqualität mindert und Sorgen bereitet? Starke Regelblutungen, auch Menorrhagie genannt, sind ein häufiges Problem, das viele Frauen betrifft. Es ist wichtig zu wissen, dass es Hilfe gibt und dass man mit diesem Problem nicht allein ist.
Wann spricht man von einer starken Regelblutung?
Eine klare Definition ist schwierig, da das Empfinden individuell ist. Allerdings gelten folgende Punkte als Anzeichen für eine Menorrhagie:
- Starker Blutverlust: Du musst Tampons oder Binden sehr häufig wechseln (z.B. alle 1-2 Stunden).
- Große Blutgerinnsel: Du entdeckst auffällig große Blutgerinnsel in deiner Menstruationsflüssigkeit.
- Beeinträchtigung des Alltags: Die starke Blutung hindert dich daran, deinen täglichen Aktivitäten nachzugehen.
- Erschöpfung und Müdigkeit: Du fühlst dich aufgrund des Blutverlustes erschöpft und müde.
- Anämie-Symptome: Du bemerkst Symptome wie Blässe, Kurzatmigkeit oder Schwindel, die auf einen Eisenmangel hindeuten könnten.
Was sind die Ursachen für starke Regelblutungen?
Die Ursachen für Menorrhagie können vielfältig sein. Hier sind einige der häufigsten Gründe:
- Hormonelle Ungleichgewichte: Ein Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron kann zu verstärkten Blutungen führen. Dies ist besonders häufig in der Pubertät und in den Wechseljahren.
- Myome und Polypen: Gutartige Wucherungen in der Gebärmutter (Myome) oder der Gebärmutterschleimhaut (Polypen) können starke Blutungen verursachen.
- Endometriose: Bei Endometriose siedeln sich Gebärmutterschleimhaut-ähnliche Zellen außerhalb der Gebärmutter an, was zu Schmerzen und starken Blutungen führen kann.
- Gerinnungsstörungen: Seltenere Ursachen sind Gerinnungsstörungen, die die Blutgerinnung beeinträchtigen.
- Bestimmte Medikamente: Einige Medikamente, wie beispielsweise Blutverdünner, können die Regelblutung verstärken.
- Intrauterinpessar (Spirale): Vor allem die Kupferspirale kann in den ersten Monaten nach dem Einsetzen zu stärkeren Blutungen führen.
- Schilddrüsenprobleme: Auch Erkrankungen der Schilddrüse können den Menstruationszyklus beeinflussen und zu stärkeren Blutungen führen.
Was kann man selbst tun?
Es gibt einige Maßnahmen, die du selbst ergreifen kannst, um die Symptome einer starken Regelblutung zu lindern:
- Schmerzmittel: Schonende, hormonfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol können nicht nur Schmerzen lindern, sondern auch die Blutungsintensität leicht reduzieren.
- Wärme: Eine Wärmflasche oder ein warmes Bad können krampflösende und entspannende Wirkung haben.
- Eisenreiche Ernährung: Achte auf eine eisenreiche Ernährung (z.B. rotes Fleisch, Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse), um einem Eisenmangel vorzubeugen.
- Tranexamsäure: Tranexamsäure ist ein Medikament, das die Blutgerinnung fördert und dadurch die Blutungsintensität reduzieren kann. Wichtig: Dieses Medikament sollte nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden, da es nicht für jede Frau geeignet ist.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn:
- Die Blutungen so stark sind, dass sie den Alltag beeinträchtigen.
- Die Blutungen länger als sieben Tage andauern.
- Starke Schmerzen während der Menstruation auftreten.
- Symptome einer Anämie (Blässe, Kurzatmigkeit, Schwindel) auftreten.
- Die Blutungen plötzlich stärker werden oder sich verändern.
Was kann der Arzt tun?
Der Arzt wird zunächst eine gründliche Anamnese erheben und dich körperlich untersuchen. Möglicherweise werden auch folgende Untersuchungen durchgeführt:
- Blutuntersuchung: Um den Eisenwert und andere wichtige Blutwerte zu bestimmen.
- Ultraschalluntersuchung: Um die Gebärmutter und die Eierstöcke zu beurteilen und mögliche Ursachen wie Myome oder Polypen zu erkennen.
- Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie): Um die Gebärmutterhöhle genauer zu untersuchen und gegebenenfalls Gewebeproben zu entnehmen.
Je nach Ursache der starken Regelblutung stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:
- Hormonelle Therapie: Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille oder die Hormonspirale können helfen, den Menstruationszyklus zu regulieren und die Blutungsintensität zu reduzieren.
- Medikamentöse Therapie: Neben Tranexamsäure können auch andere Medikamente eingesetzt werden, um die Blutung zu stoppen oder zu reduzieren.
- Operative Eingriffe: Bei Myomen oder Polypen kann eine Operation erforderlich sein, um diese zu entfernen. In schweren Fällen kann auch eine Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) in Betracht gezogen werden.
Fazit
Starke Regelblutungen können eine erhebliche Belastung darstellen. Es ist wichtig, die Ursachen abzuklären und sich ärztlich beraten zu lassen, um die passende Behandlung zu finden. Mit der richtigen Therapie können die Beschwerden gelindert und die Lebensqualität deutlich verbessert werden. Scheue dich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen – du bist nicht allein!
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