Was tun bei Wasser in der Lunge beim Hund?

3 Sicht

Atemnot beim Hund nach Wasserkontakt? Sofort den Vierbeiner kopfüber halten, um den Wasserabfluss aus den Lungen zu ermöglichen. Zusätzlicher Brustkorb-Druck durch sanftes Klopfen kann unterstützend wirken. Suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf!

Kommentar 0 mag

Wasser in der Lunge beim Hund: Ein Notfall, der schnelles Handeln erfordert

Wasser in der Lunge (Pulmonalödem) beim Hund ist ein lebensbedrohlicher Notfall, der umgehend tierärztliche Hilfe benötigt. Er entsteht meist nach dem Verschlucken großer Mengen Wasser, beispielsweise durch Ertrinken oder das Einatmen von Wasser während eines Sturzes in einen See oder Fluss. Im Gegensatz zu den landläufigen Ratschlägen, einen Hund kopfüber zu halten, ist diese Handlungsweise umstritten und kann sogar schädlich sein. Die folgenden Informationen sollen Ihnen als Erste-Hilfe-Maßnahmen dienen, ersetzen aber keinesfalls den Besuch beim Tierarzt.

Symptome von Wasser in der Lunge:

Die Symptome können je nach Schweregrad stark variieren. Beachten Sie daher aufmerksam das Verhalten Ihres Hundes, insbesondere nach Wasserkontakt:

  • Atemnot: Das auffälligste Symptom ist eine beschleunigte, oberflächliche Atmung. Der Hund kann hecheln, keuchen oder mit offenem Maul atmen. Ein blauer Schleimhautfärbung (Zyanose) an Zunge und Zahnfleisch deutet auf einen schweren Sauerstoffmangel hin.
  • Husten: Ein trockener, möglicherweise schaumiger Husten kann auftreten.
  • Unruhe und Angst: Der Hund wirkt panisch, ängstlich und unruhig.
  • Erschöpfung und Schwäche: Er kann sich kaum bewegen oder zusammenbrechen.
  • Erbrechen: In manchen Fällen kommt es zum Erbrechen von Wasser.

Erste Hilfe – aber bitte nur bis zum Tierarztbesuch!

Im Gegensatz zu der oft verbreiteten Empfehlung, den Hund kopfüber zu halten, ist diese Methode umstritten und kann potentiell zu weiteren Verletzungen führen, insbesondere im Bereich der Halswirbelsäule. Ein solcher Versuch sollte nur von erfahrenen Personen durchgeführt werden, um das Risiko von Schädigungen zu minimieren. Stattdessen sollten Sie folgende Schritte unternehmen:

  • Ruhe bewahren: Panik hilft weder Ihnen noch Ihrem Hund. Versuchen Sie, eine ruhige und unterstützende Atmosphäre zu schaffen.
  • Atmung beobachten: Überwachen Sie die Atmung Ihres Hundes genau.
  • Transport zum Tierarzt: Der Transport zum Tierarzt ist das wichtigste! Verwenden Sie am besten eine Transportbox, um den Hund zu stabilisieren und zusätzliche Belastung zu vermeiden. Wenn möglich, informieren Sie den Tierarzt bereits im Vorfeld über den Notfall.
  • Herz-Lungen-Massage (nur bei erfahrenen Personen): Sollte der Hund nicht mehr atmen, ist eine Herz-Lungen-Massage durch eine fachkundige Person notwendig. Diese Maßnahme sollte aber nur von Personen durchgeführt werden, die im Umgang mit der Wiederbelebung bei Tieren geschult sind.

Was der Tierarzt tut:

Der Tierarzt wird Ihren Hund gründlich untersuchen, um den Grad des Lungenödems zu bestimmen. Mögliche Maßnahmen umfassen:

  • Sauerstoffzufuhr: Durch eine Sauerstoffmaske oder einen Beatmungsbeutel wird die Sauerstoffversorgung verbessert.
  • Medikamente: Um die Atmung zu erleichtern und mögliche Komplikationen zu behandeln, werden Medikamente verabreicht.
  • Thoraxdrainage (in schweren Fällen): In seltenen Fällen kann eine Drainage des Wassers aus der Lunge notwendig werden.
  • Weitere Untersuchungen: Um die Ursache des Lungenödems zu ermitteln, können weitere Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen oder Blutuntersuchungen notwendig sein.

Prävention:

  • Aufsicht bei Wasseraktivitäten: Halten Sie Ihren Hund bei Wasseraktivitäten stets im Blick.
  • Schwimmtraining: Wenn Ihr Hund schwimmen lernen soll, tun Sie dies mit professioneller Anleitung.
  • Vorsicht bei gefährlichen Gewässern: Achten Sie auf Strömungen und Hindernisse im Wasser.

Fazit: Wasser in der Lunge ist ein ernsthafter Notfall. Zögern Sie nicht, sofort einen Tierarzt aufzusuchen! Die hier beschriebenen Erste-Hilfe-Maßnahmen sind nur unterstützend und ersetzen nicht den professionellen tierärztlichen Rat und die Behandlung.