Was verfälscht eine Blutabnahme?

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Nüchternheit bedeutet, dass du vor einer Blutentnahme 8 bis 12 Stunden lang nichts isst oder trinkst (außer Wasser). Es ist auch ratsam, in diesem Zeitraum nicht zu rauchen.

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Was kann eine Blutabnahme verfälschen?

Eine Blutabnahme liefert wichtige Informationen über unseren Gesundheitszustand. Um die Aussagekraft der Ergebnisse zu gewährleisten, ist es entscheidend, bestimmte Faktoren zu berücksichtigen, die die Werte beeinflussen und somit das Ergebnis verfälschen können. Neben der bekannten Nüchternheit, die den Einfluss von Nahrungsmitteln auf bestimmte Parameter wie Blutzucker oder Blutfette minimiert, gibt es weitere Faktoren, die beachtet werden sollten.

Nüchternheit – mehr als nur kein Essen: Wie bereits erwähnt, bedeutet Nüchternheit in der Regel 8-12 Stunden vor der Blutabnahme nichts zu essen oder zu trinken (außer Wasser). Doch auch Kaugummi kauen, Bonbons lutschen oder das Rauchen von Zigaretten können die Ergebnisse beeinflussen. Nikotin beispielsweise verändert den Hormonhaushalt und kann den Blutzuckerspiegel erhöhen.

Medikamente: Viele Medikamente, sowohl verschreibungspflichtige als auch rezeptfreie, können die Blutwerte beeinflussen. Schmerzmittel, Antibiotika, Hormonpräparate oder auch pflanzliche Mittel können Wechselwirkungen hervorrufen und die Messergebnisse verfälschen. Es ist daher wichtig, den behandelnden Arzt oder das Laborpersonal über alle eingenommenen Medikamente zu informieren, idealerweise schon bei der Terminvereinbarung.

Körperliche Aktivität: Intensive sportliche Betätigung vor der Blutabnahme kann diverse Parameter beeinflussen, darunter Muskelenzyme (CK), bestimmte Hormone und auch den Blutzuckerspiegel. Es empfiehlt sich daher, in den Stunden vor der Blutentnahme auf anstrengende körperliche Aktivitäten zu verzichten.

Stress und psychische Belastung: Stresshormone wie Cortisol können die Blutzuckerwerte und andere Parameter beeinflussen. Akute Stresssituationen unmittelbar vor der Blutentnahme können daher zu verfälschten Ergebnissen führen.

Tageszeit und Biorhythmus: Einige Blutwerte unterliegen natürlichen Schwankungen im Tagesverlauf. Cortisol beispielsweise ist morgens höher als abends. Um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten, werden bestimmte Untersuchungen daher zu festgelegten Uhrzeiten durchgeführt.

Alkohol und Drogen: Alkohol und Drogenkonsum können die Leberwerte, den Blutzuckerspiegel und andere Blutparameter erheblich beeinflussen. Ein vorangegangener Konsum sollte dem medizinischen Personal unbedingt mitgeteilt werden.

Position während der Blutentnahme: Auch die Körperhaltung während der Blutentnahme kann einen Einfluss auf die Ergebnisse haben. Ein längeres Abbinden des Arms oder der Wechsel von der liegenden in die sitzende Position kann die Konzentration bestimmter Blutbestandteile verändern.

Fazit: Um die Aussagekraft einer Blutabnahme zu gewährleisten, ist es wichtig, die genannten Faktoren zu berücksichtigen und den behandelnden Arzt oder das Laborpersonal über alle relevanten Umstände zu informieren. Nur so können Fehlinterpretationen der Ergebnisse vermieden und eine korrekte Diagnose gestellt werden.