Welche Augenerkrankung wird gelasert?
Wann wird das Auge gelasert? Ein Überblick über lasergestützte Augenbehandlungen
Die Lasertechnologie hat die Augenheilkunde revolutioniert und ermöglicht heute präzise und minimal-invasive Eingriffe. Doch nicht jede Augenerkrankung lässt sich mit dem Laser behandeln, und eine Laserbehandlung ist nicht immer die beste Option. Dieser Artikel beleuchtet, bei welchen Augenerkrankungen ein Laser tatsächlich zum Einsatz kommt und welche Vorbedingungen zu beachten sind.
Im Gegensatz zu weit verbreiteten Missverständnissen ist eine Laserbehandlung nicht die Standardtherapie bei Erkrankungen wie Grauem Star (Katarakt), Grünem Star (Glaukom) oder der Mehrheit der Netzhauterkrankungen. Diese Erkrankungen benötigen oft komplexere chirurgische Verfahren oder medikamentöse Therapien. Eine Laserbehandlung kann hier allenfalls unterstützend eingesetzt werden, beispielsweise bei der Glaukombehandlung zur Senkung des Augeninnendrucks (Laser-Iridotomie oder -Trabekulektomie), jedoch nur nach sorgfältiger Abwägung durch den Augenarzt und nie als alleinige Therapie. Vor einer Laserbehandlung bei diesen Erkrankungen muss der Zustand des Auges unbedingt stabilisiert sein.
Wo der Laser hingegen seine Stärken ausspielt, sind spezifische, meist kleinere Eingriffe:
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Fehlsichtigkeiten (Refraktive Chirurgie): Hier ist die Laserbehandlung eine etablierte Methode zur Korrektur von Kurzsichtigkeit (Myopie), Weitsichtigkeit (Hyperopie) und Astigmatismus. Methoden wie LASIK, PRK oder SMILE nutzen Laser, um die Hornhaut zu formen und so die Brechkraft des Auges anzupassen. Die Auswahl der Methode hängt von individuellen Faktoren wie Hornhautdicke und Fehlsichtigkeitsgrad ab.
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Diabetische Retinopathie: In bestimmten Stadien der diabetischen Retinopathie kann eine Laserbehandlung (Photokoagulation) helfen, die Netzhaut zu schützen. Hierbei werden mit dem Laser kleine, gezielte Verbrennungen auf der Netzhaut gesetzt, um die Durchblutung zu verbessern und das Risiko von Netzhautablösung oder -schäden zu verringern. Auch hier ist die Indikation streng von der Schwere der Erkrankung abhängig.
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Makuladegeneration (AMD): Bei der feuchten, neovaskulären AMD kann die Laserphotokoagulation eingesetzt werden, um das Wachstum neuer Blutgefäße unter der Netzhaut zu hemmen. Diese Gefäße führen zu Schwellungen und Blutungen, welche die Sehkraft stark beeinträchtigen. Die Laserbehandlung ist aber nur bei ausgewählten Fällen effektiv und wird oft durch andere Therapien ergänzt.
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Hintere Kapseltrübung (PCO): Nach einer Kataraktoperation kann sich die hintere Augenlinsenkapsel eintrüben. Eine Laserbehandlung (YAG-Laser-Kapsulotomie) ist hier ein minimal-invasiver Eingriff, um die getrübte Kapsel zu durchlöchern und die Sehschärfe wiederherzustellen.
Zusammenfassend: Eine Laserbehandlung des Auges ist ein präzises und effektives Verfahren, jedoch nur bei spezifischen Erkrankungen und Indikationen sinnvoll. Vor einer solchen Behandlung ist eine ausführliche Untersuchung durch einen Augenarzt unerlässlich, um die Diagnose zu sichern und die geeignete Therapieform zu bestimmen. Eine Selbstbehandlung oder die Anwendung von Lasertherapie ohne ärztliche Anweisung ist gefährlich und kann zu irreparablen Augenschäden führen. Die Entscheidung für oder gegen eine Laserbehandlung sollte immer in enger Absprache mit einem Facharzt getroffen werden.
#Glaukom Laser#Laser Augen#Netzhaut LaserKommentar zur Antwort:
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