Welche Blutwerte sind bei Entzündungen hoch?

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Entzündungen im Körper lassen bestimmte Blutwerte ansteigen. Ein erhöhter CRP-Wert, ein Protein der Leber bei Entzündungen, und eine hohe Anzahl weißer Blutkörperchen deuten auf eine mögliche Infektion hin. Diese Werte geben Hinweise auf den Verlauf der Entzündung.

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Welche Blutwerte sind bei Entzündungen hoch?

Entzündungen sind eine natürliche Reaktion des Körpers auf Verletzungen, Infektionen oder Krankheiten. Sie werden von einer komplexen Kaskade von biochemischen Reaktionen begleitet, die sich auch auf die Blutwerte auswirken. Ein Blick auf bestimmte Parameter im Blutbild kann wertvolle Hinweise auf den Verlauf und die Ursache einer Entzündung geben.

CRP (C-reaktives Protein):

Das C-reaktive Protein (CRP) ist ein akutes-Phase-Protein, das von der Leber produziert wird, wenn der Körper mit Entzündungsreizen konfrontiert ist. Es ist einer der wichtigsten und am häufigsten verwendeten Marker für Entzündungen. Ein erhöhter CRP-Wert deutet auf eine Entzündungsaktivität im Körper hin, egal ob diese durch eine Infektion, eine Autoimmunerkrankung, eine Verletzung oder eine andere Ursache hervorgerufen wird. Die Höhe des CRP-Wertes kann Aufschluss darüber geben, wie stark die Entzündung ist und wie gut der Körper darauf reagiert. Wichtig ist jedoch, dass ein erhöhter CRP-Wert allein noch keine Diagnose darstellt und weitere Untersuchungen notwendig sind, um die Ursache der Entzündung zu finden.

Leukozyten (Weiße Blutkörperchen):

Leukozyten, auch weiße Blutkörperchen genannt, spielen eine entscheidende Rolle im Immunsystem. Sie bekämpfen Infektionen und erkennen körperfremde Stoffe. Bei einer Entzündung steigt die Anzahl der Leukozyten im Blut. Die Leukozytenanzahl kann daher ein weiterer wichtiger Indikator für die Aktivität einer Entzündung sein. Eine erhöhte Anzahl an Leukozyten ist ein Zeichen dafür, dass der Körper versucht, die Infektion oder den Entzündungsprozess zu bekämpfen. Eine differenzierte Analyse der verschiedenen Leukozytenarten (wie Granulozyten, Lymphozyten) kann sogar Aufschluss über die Art der zugrunde liegenden Entzündung geben.

Weitere relevante Blutwerte:

Neben CRP und Leukozyten gibt es weitere Blutwerte, die bei Entzündungen verändert sein können. Dazu gehören:

  • Bestimmte Entzündungsmarker: Neben dem CRP gibt es noch weitere Entzündungsmarker, die spezifischer auf bestimmte Entzündungsprozesse hinweisen können. Beispiele sind verschiedene Zytokine und Interleukine.
  • Blutbild: Ein komplettes Blutbild (inkl. Hämoglobin, Hämatokrit, Retikulozyten) kann Hinweise auf die Schwere des Entzündungsprozesses geben, aber auch auf mögliche Komplikationen.
  • Geschwindigkeit der Blutgerinnung (z.B. Erythrozytensedimentationsgeschwindigkeit – ESR): Eine erhöhte ESR deutet oft auf eine Entzündung hin, ist aber weniger spezifisch als andere Marker.
  • Fette, Eiweiße, Elektrolyte: Veränderungen dieser Werte können auf eine mögliche organische Schädigung hinweisen, die mit der Entzündung zusammenhängen kann.

Wichtig: Die Interpretation von Blutwerten sollte immer im Kontext der klinischen Symptome und der medizinischen Anamnese erfolgen. Nur ein Arzt oder eine Ärztin kann diese Werte richtig deuten und eine geeignete Diagnose und Behandlung empfehlen. Ein erhöhter Wert allein ist kein Grund zur Panik, da viele Faktoren die Blutwerte beeinflussen können.