Welche Hormone sollte man bei einer Frau testen?
Wann und welche Hormone sollten bei einer Frau getestet werden? Ein Blick auf den Speicheltest
Hormonelle Schwankungen können bei Frauen zu einer Vielzahl von Symptomen führen, die von unerklärlicher Gewichtszunahme über Stimmungsschwankungen bis hin zu Schlafstörungen reichen. Ein umfassendes Verständnis des eigenen Hormonhaushaltes kann daher entscheidend für die Diagnose und Behandlung verschiedener Beschwerden sein. Während Blutuntersuchungen weit verbreitet sind, bietet der Speicheltest einen wertvollen, oft unterschätzten Zugang zu wichtigen Informationen.
Im Gegensatz zu Blutuntersuchungen, die die Gesamtmenge an Hormonen im Körper messen, reflektiert der Speicheltest die bioverfügbare Hormonmenge – also die Menge an Hormon, die tatsächlich von den Zellen genutzt werden kann. Dies ist besonders relevant, da die Bindung von Hormonen an Transportproteine im Blut die tatsächliche biologische Aktivität maskieren kann.
Ein umfassender Speicheltest sollte idealerweise folgende Hormone umfassen, deren Bedeutung im Kontext der weiblichen Gesundheit im Folgenden erläutert wird:
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Cortisol: Das Stresshormon. Erhöhte Cortisolspiegel über einen längeren Zeitraum können zu Erschöpfung, Schlafstörungen, Gewichtszunahme und Immunschwäche führen. Ein Speicheltest ermöglicht die Bestimmung des Cortisolverlaufs über den Tag, um ein aussagekräftiges Bild des Stressmanagements zu erhalten.
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DHEA (Dehydroepiandrosteron): Ein Vorläuferhormon für verschiedene Steroidhormone, einschließlich Östrogen und Testosteron. Sinkende DHEA-Spiegel mit zunehmendem Alter werden mit verringerter Energie, reduzierter Libido und einem beschleunigten Alterungsprozess in Verbindung gebracht.
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Melatonin: Das Schlafhormon. Melatonin-Mangel kann zu Schlafstörungen, Jetlag und anderen Schlafregulationsstörungen führen. Ein Speicheltest kann die Melatoninproduktion und den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus beleuchten.
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Progesteron: Das wichtigste weibliche Geschlechtshormon in der zweiten Zyklushälfte. Ein Progesteronmangel kann zu unregelmäßigen Zyklen, PMS-Symptomen, unerfülltem Kinderwunsch und erhöhtem Risiko für Fehlgeburten führen. Die Bestimmung des Progesteronspiegels kann daher besonders bei Kinderwunsch relevant sein.
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Testosteron: Obwohl in niedrigeren Konzentrationen als bei Männern vorhanden, spielt Testosteron auch bei Frauen eine wichtige Rolle für die Libido, die Knochendichte und die Muskelmasse. Ein Ungleichgewicht kann zu verringerter Libido, Osteoporose und Müdigkeit führen.
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Östradiol und Östriol: Die wichtigsten Östrogene im weiblichen Körper. Schwankungen dieser Hormone können zu Menstruationsbeschwerden, Wechseljahresbeschwerden (wie Hitzewallungen und Schlafstörungen), Libidoverlust und Stimmungsschwankungen führen. Die Bestimmung beider Östrogene liefert ein umfassenderes Bild des Östrogenhaushaltes.
Wann sollte ein Speicheltest in Betracht gezogen werden?
Ein Speicheltest kann sinnvoll sein bei:
- unerklärlichen Stimmungsschwankungen
- Schlafstörungen
- unerfülltem Kinderwunsch
- Wechseljahresbeschwerden
- chronischer Müdigkeit
- Gewichtsproblemen
- Libidoverlust
- PMS-Symptomen
Wichtig: Ein Speicheltest ersetzt nicht den Arztbesuch. Die Ergebnisse sollten immer im Kontext der gesamten Krankengeschichte und der klinischen Untersuchung interpretiert werden. Ein Arzt kann basierend auf den Symptomen und den Testergebnissen eine individuelle Diagnose stellen und eine geeignete Behandlung empfehlen. Die Interpretation der Testergebnisse erfordert Fachwissen und sollte von einem qualifizierten Arzt durchgeführt werden.
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