Welche Medikamente machen Herzstolpern?

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Herzstolpern kann durch diverse Medikamente induziert werden. Kortisonpräparate, Asthmamittel, Diuretika und Schilddrüsenhormone sind nur einige Beispiele. Paradoxe Effekte, selbst bei herzrythmusstabilisierenden Medikamenten, sind nicht ungewöhnlich und bedürfen ärztlicher Abklärung. Vorsicht ist daher geboten.

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Herzstolpern als unerwünschte Nebenwirkung: Welche Medikamente sind beteiligt?

Herzstolpern, medizinisch als Palpitationen bezeichnet, beschreibt das Gefühl eines unregelmäßigen oder beschleunigten Herzschlags. Dieses unangenehme Symptom kann zahlreiche Ursachen haben, darunter auch die Einnahme bestimmter Medikamente. Während einige Medikamente Herzstolpern als seltene Nebenwirkung aufweisen, können andere es häufiger auslösen. Eine eindeutige Zuordnung ist jedoch komplex und erfordert immer die ärztliche Beurteilung. Eine Selbstdiagnose sollte unbedingt vermieden werden.

Die folgende Liste nennt einige Medikamentengruppen, die mit Herzstolpern in Verbindung gebracht werden. Es handelt sich hierbei um eine Auswahl und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Wahrscheinlichkeit, Herzstolpern als Nebenwirkung zu erleiden, variiert stark je nach individueller Veranlagung, Dosierung und Begleiterkrankungen:

  • Kortisonpräparate (Glukokortikoide): Hochdosierte oder langfristige Einnahme von Kortison kann den Elektrolythaushalt beeinflussen und somit Herzrhythmusstörungen, einschließlich Herzstolpern, auslösen. Dies gilt insbesondere bei bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

  • Asthmamittel (Beta-2-Sympathomimetika): Diese Medikamente erweitern die Bronchien, wirken aber auch stimulierend auf das Herz. Infolgedessen kann es zu einer beschleunigten Herzfrequenz und einem Gefühl von Herzstolpern kommen. Die Intensität hängt stark von der Dosis und dem individuellen Ansprechen ab.

  • Diuretika (Entwässerungsmittel): Diuretika werden häufig zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt. Sie können den Elektrolythaushalt, insbesondere den Kaliumspiegel, beeinflussen. Ein Kaliummangel kann zu Herzrhythmusstörungen und damit zu Herzstolpern führen.

  • Schilddrüsenhormone (Thyroxine): Eine Überdosierung von Schilddrüsenhormonen kann den Stoffwechsel stark beschleunigen und somit auch die Herzfrequenz erhöhen, was zu Herzstolpern führen kann.

  • Antidepressiva (insbesondere trizyklische Antidepressiva): Diese Medikamentengruppe kann ebenfalls Auswirkungen auf den Herzrhythmus haben und Herzstolpern verursachen.

  • Medikamente zur Behandlung von Harninkontinenz (z.B. Pseudoephedrin): Diese Wirkstoffe können durch ihre sympathomimetische Wirkung die Herzfrequenz erhöhen und zu Palpitationen führen.

  • Einige Antihistaminika: Besonders ältere Antihistaminika können das Herz beeinflussen und Herzrhythmusstörungen verursachen.

Wichtig: Dieses Informationsangebot ersetzt keinesfalls eine ärztliche Beratung. Sollten Sie Herzstolpern verspüren, insbesondere im Zusammenhang mit der Einnahme von Medikamenten, suchen Sie unbedingt Ihren Arzt oder Apotheker auf. Nur ein Arzt kann die Ursache der Herzstolpern diagnostizieren und gegebenenfalls die Medikation anpassen oder alternative Behandlungsmöglichkeiten anbieten. Eine eigenständige Absetzung von Medikamenten ist gefährlich und sollte unter keinen Umständen erfolgen.

Die beschriebenen Medikamente können zusätzlich zu Herzstolpern weitere Nebenwirkungen haben. Informieren Sie sich deshalb vor der Einnahme stets gründlich über die möglichen Risiken und sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker über Ihre individuellen Bedürfnisse und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.