Welche Organe werden durch hohen Blutdruck geschädigt?

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Anhaltender, extrem hoher Blutdruck gefährdet Herz, Nieren und Augen. Das Gehirn kann ebenfalls betroffen sein, was zu schwerwiegenden, langfristigen Komplikationen führt. Unbehandelte Hypertonie begünstigt erhebliche Organschäden.
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Die heimtückische Gefahr: Wie hoher Blutdruck unsere Organe schädigt

Hoher Blutdruck, medizinisch Hypertonie genannt, ist eine weit verbreitete Erkrankung, die oft unbemerkt bleibt, bis schwerwiegende Schäden an lebenswichtigen Organen eingetreten sind. Anhaltender, erhöhter Blutdruck wirkt wie ein stiller Zerstörer, der im Laufe der Zeit die Gefäßwände belastet und so zu irreversiblen Konsequenzen führen kann. Welche Organe besonders gefährdet sind und wie sich die Schädigung manifestiert, soll im Folgenden erläutert werden.

Das Herz – die zentrale Pumpe unter Druck: Das Herz ist das Organ, das am unmittelbarsten von Hypertonie betroffen ist. Der erhöhte Druck belastet die Herzkammerwände, die sich verdicken und vergrößern müssen, um das Blut gegen den Widerstand zu pumpen. Dies führt zu einer vergrößerten Herzkammer (linksventrikuläre Hypertrophie) und erhöht das Risiko für Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) und schließlich einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Die permanente Überlastung schwächt das Herzmuskelgewebe langfristig und kann zu dessen Versagen führen.

Die Nieren – die Filterfunktion im Übermaß: Die Nieren spielen eine entscheidende Rolle bei der Blutreinigung und -regulation. Hoher Blutdruck schädigt die feinen Blutgefäße in den Nieren (Glomeruli), die für die Filtration des Blutes zuständig sind. Dies führt zu einer eingeschränkten Nierenfunktion, die sich in Form von Proteinurie (Eiweißausscheidung im Urin), erhöhten Blutwerten von Kreatinin und Harnstoff sowie letztendlich einer chronischen Niereninsuffizienz (Nierenversagen) manifestiert. Im schlimmsten Fall wird eine Dialyse oder Nierentransplantation notwendig.

Die Augen – der Sehsinn in Gefahr: Auch die Augen sind durch das Gefäßsystem empfindlich auf hohen Blutdruck. Die feinen Blutgefäße in der Netzhaut (Retina) können durch den erhöhten Druck beschädigt werden. Dies führt zu einer Hypertonischen Retinopathie, die sich durch Blutungen, Schwellungen und eine Schädigung der Nervenfasern äußert. Die Folgen können von einer Beeinträchtigung des Sehvermögens bis hin zur Erblindung reichen.

Das Gehirn – die Steuerzentrale unter Beschuss: Hoher Blutdruck erhöht das Risiko für Schlaganfälle (Apoplexie) deutlich. Durch die Schädigung von Blutgefäßen im Gehirn kann es zu einer Blutung (hämorrhagischer Schlaganfall) oder einem Gefäßverschluss (ischämischer Schlaganfall) kommen. Die Folgen eines Schlaganfalls können schwerwiegend sein und von leichten Beeinträchtigungen bis hin zu Lähmungen, Sprachstörungen (Aphasie) und kognitiven Defiziten reichen. Auch die Entwicklung einer Demenz wird durch unbehandelten hohen Blutdruck begünstigt.

Prävention und Therapie: Eine frühzeitige Diagnose und konsequente Behandlung von Hypertonie sind essentiell, um Organschäden zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen. Lebenssstiländerungen wie eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, Gewichtsreduktion, Nikotinverzicht und Stressbewältigung spielen eine wichtige Rolle. Medikamente können den Blutdruck effektiv senken und die Risiken minimieren. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt sind unerlässlich, um den Blutdruck im Auge zu behalten und rechtzeitig auf Veränderungen zu reagieren. Die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Hypertonie ist der beste Schutz vor den weitreichenden Folgen für die Gesundheit.