Welches Salz nimmt man zum Abführen?
Abführmittel Salz: Wann, welches und warum? – Ein Überblick
Verstopfung ist ein weitverbreitetes Problem, und viele greifen zu Abführmitteln, um schnelle Linderung zu verschaffen. Eine Gruppe von Abführmitteln basiert auf der osmotischen Wirkung bestimmter Salze. Doch welches Salz eignet sich zum Abführen und wann ist diese Methode überhaupt angebracht? Dieser Artikel beleuchtet die Wirkungsweise und die Risiken dieser Methode.
Die osmotische Wirkung: Wasser bindet, Stuhlgang wird erleichtert
Salze wie Glaubersalz (Natriumsulfat) und Bittersalz (Magnesiumsulfat) wirken abführend, indem sie die Wasseraufnahme im Darm erhöhen. Dies geschieht durch Osmose: Die Salze ziehen Wasser aus dem umliegenden Gewebe, dem Blut und der Darmwand in den Darmlumen. Die Folge ist ein weicherer, voluminöser Stuhlgang, der leichter ausgeschieden werden kann. Im Gegensatz zu anderen Abführmitteln stimulieren osmotische Salze den Darm nicht direkt, sondern wirken rein physikalisch durch die erhöhte Flüssigkeitsmenge. Dieser Effekt ist meist innerhalb weniger Stunden spürbar.
Welche Salze sind geeignet? Glaubersalz vs. Bittersalz – ein Vergleich:
-
Glaubersalz (Natriumsulfat): Wirkt stark abführend und führt meist zu einem schnell eintretenden, oft recht flüssigen Stuhlgang. Aufgrund des hohen Natriumgehalts sollte Glaubersalz nur bei Bedarf und in geringer Dosis angewendet werden, insbesondere bei Personen mit Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz.
-
Bittersalz (Magnesiumsulfat): Ähnlich wie Glaubersalz wirkt es osmotisch abführend, jedoch meist etwas milder. Magnesium ist ein wichtiger Mineralstoff, eine Überdosierung sollte dennoch vermieden werden, da dies zu Durchfall, Übelkeit und Erbrechen führen kann. Personen mit Nierenproblemen sollten Bittersalz nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwenden.
Wichtige Hinweise und Risiken:
-
Ärztliche Beratung: Die Anwendung von abführenden Salzen sollte immer mit einem Arzt oder Apotheker abgesprochen werden. Besonders bei Vorerkrankungen wie Nieren- oder Herzinsuffizienz, Schwangerschaft, Stillzeit oder bei Einnahme anderer Medikamente ist Vorsicht geboten.
-
Dosierung: Die richtige Dosierung ist entscheidend. Eine zu hohe Dosis kann zu schweren Nebenwirkungen wie Elektrolytstörungen, Dehydration und Krämpfen führen.
-
Nicht zur Langzeitbehandlung: Osmotische Abführmittel sind nicht für die regelmäßige oder langfristige Anwendung geeignet. Bei chronischer Verstopfung ist die Ursachenforschung durch einen Arzt unerlässlich. Langfristige Einnahme kann zu Abhängigkeit und einer Schädigung der Darmflora führen.
-
Nebenwirkungen: Neben den oben genannten Risiken können Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe und Blähungen auftreten.
Fazit:
Abführende Salze wie Glaubersalz und Bittersalz können bei gelegentlicher Verstopfung eine schnelle Linderung verschaffen. Ihre Wirkung basiert auf der osmotischen Bindung von Wasser im Darm. Es ist jedoch unerlässlich, die Anwendung mit einem Arzt abzusprechen und die empfohlene Dosierung genau einzuhalten. Bei chronischer Verstopfung sollten Sie die Ursache mit einem Arzt klären und eine langfristige Therapie besprechen, anstatt sich auf kurzfristige Linderung durch Abführmittel zu verlassen. Die Selbstmedikation mit abführenden Salzen kann gefährlich sein.
#Abführmittel Salz#Bittersalz#GlaubersalzKommentar zur Antwort:
Vielen Dank für Ihre Kommentare! Ihr Feedback ist sehr wichtig, damit wir unsere Antworten in Zukunft verbessern können.