Wie gewöhnt man Kampffische an ein Gemeinschaftsbecken?

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Die Eingewöhnung eines Kampffisches an ein Gemeinschaftsbecken erfordert Geduld und Vorsicht. Schwimmen lassen Sie den Fisch in einer Plastiktüte für ca. 15 Minuten im Aquarium, um die Wassertemperatur anzugleichen und ihn langsam an die neue Umgebung zu gewöhnen. Behutsames Bewegen der Tüte minimiert Stress für den Fisch.

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Kampffische im Gemeinschaftsbecken: Ein sensibles Unterfangen

Die Vorstellung, den farbenprächtigen Kampffisch (Betta splendens), bekannt für sein aggressives Territorialverhalten, in einem Gemeinschaftsbecken zu halten, mag verlockend sein. Doch die erfolgreiche Integration erfordert weit mehr als nur das bloße Zusammensetzen verschiedener Fischarten. Ein gut geplantes und sorgfältig vorbereitetes Becken ist der Schlüssel zum Erfolg – ein missglückter Versuch endet oft tragisch für den Kampffisch.

Der Mythos, Kampffische seien immer aggressiv, ist falsch. Ihre Aggressivität richtet sich primär gegen Artgenossen. Mit sorgfältig ausgewählten Tankmates und einem ausreichend großen, artgerecht gestalteten Becken ist die friedliche Koexistenz durchaus möglich. Doch der Weg dorthin ist gepflastert mit Vorsicht und Beobachtung.

Schritt 1: Die richtige Beckenausstattung – der Grundstein für den Erfolg

Ein großzügiges Aquarium (mindestens 60 Liter, idealerweise größer) mit vielen Versteckmöglichkeiten ist unabdingbar. Dichte Bepflanzung, Höhlen aus Wurzeln oder Steinen und geschützte Bereiche bieten dem Kampffisch Rückzugsmöglichkeiten und reduzieren Stress. Starke Strömung sollte vermieden werden, da Kampffische eher ruhige Gewässer bevorzugen. Ein Filter mit geringer Strömungsstärke ist empfehlenswert, gegebenenfalls mit einem Filterschwamm oder -matte zur Reduzierung der Strömungsintensität.

Schritt 2: Die Auswahl geeigneter Tankmates – friedliche Nachbarn sind entscheidend

Die Wahl der Beckenbewohner ist entscheidend. Vermeiden Sie Arten, die dem Kampffisch ähneln oder als Beute angesehen werden könnten. Geeignete Tankmates sind oft kleinere, friedliche und schnell schwimmende Fische, die die untere und mittlere Wasserschicht bevorzugen. Beispiele hierfür sind bestimmte Salmlerarten (z.B. kleinere Neonsalmler oder Rasboras), kleine Panzerwelse oder Garnelen (z.B. Red Cherry Garnelen). Wichtig ist, dass die Tankmates nicht die Flossen des Kampffisches beissen oder ihn bedrängen.

Schritt 3: Die Eingewöhnung – langsam und schonend

Das bloße Einführen des Kampffisches in das Gemeinschaftsbecken ist ein Rezept für Katastrophen. Eine langsame und schonende Eingewöhnung ist unerlässlich:

  • Temperaturanpassung: Lassen Sie die verschlossene Plastiktüte mit dem Kampffisch für etwa 15-30 Minuten im Aquarium treiben, um die Wassertemperatur anzugleichen.
  • Tropfenweise Zugabe: Geben Sie nach der Temperaturanpassung über einen Zeitraum von mindestens einer Stunde langsam Wasser aus dem Aquarium in die Tüte und umgekehrt. Dies gleicht die Wasserparameter langsam an.
  • Vorsichtige Freilassung: Öffnen Sie die Tüte vorsichtig und lassen Sie den Kampffisch langsam ins Aquarium schwimmen. Vermeiden Sie es, den Fisch direkt aus der Tüte ins Wasser zu geben.

Schritt 4: Beobachtung und Reaktion – die kritische Phase

In den ersten Tagen und Wochen nach der Eingewöhnung ist eine genaue Beobachtung unerlässlich. Verhalten sich die anderen Fische aggressiv oder zeigt der Kampffisch Anzeichen von Stress (z.B. vermehrtes Kiemenhecheln, Einziehen der Flossen, verändertes Schwimmverhalten), müssen Sie sofort reagieren. Im schlimmsten Fall ist eine Trennung des Kampffisches notwendig.

Fazit:

Ein Kampffisch in einem Gemeinschaftsbecken ist eine Herausforderung, die mit Bedacht und Vorbereitung angegangen werden muss. Eine sorgfältige Planung der Beckenausstattung, die Auswahl geeigneter Tankmates und eine langsame Eingewöhnung sind die Eckpfeiler für eine erfolgreiche und friedliche Koexistenz. Vergessen Sie nicht die kontinuierliche Beobachtung – sie ist der Schlüssel zum Wohlbefinden Ihres Kampffisches.