Wie hoch ist der Blutdruck in Bewegung?

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Unter Belastung, wie beim Sport, steigen die Blutdruckwerte an. Im Normalbereich liegen sie zwischen 190-220 mmHg, während Werte über 220 mmHg als Belastungshypertonie gelten.

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Blutdruck in Bewegung: Was ist normal, was ist zu hoch?

Bewegung ist essenziell für unsere Gesundheit. Doch wie wirkt sich körperliche Aktivität auf unseren Blutdruck aus und welche Werte sind im Rahmen? Während Ruheblutdruckwerte gut erforscht sind, herrscht oft Unsicherheit darüber, wie sich der Blutdruck unter Belastung verhält und welche Schwankungen normal sind.

Tatsächlich steigt der Blutdruck während körperlicher Anstrengung an. Dies ist eine natürliche Reaktion des Körpers, um die Muskeln mit ausreichend Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Das Herz schlägt schneller und kräftiger, und die Blutgefäße in den Muskeln weiten sich. Dadurch erhöht sich der Druck, mit dem das Blut durch die Arterien gepumpt wird.

Die Höhe des Blutdruckanstiegs hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Intensität und Art der Belastung, das Trainingslevel, das Alter und der individuelle Gesundheitszustand. Als grobe Richtlinie gelten systolische Blutdruckwerte (oberer Wert) von 190-220 mmHg während intensiver körperlicher Belastung als normal. Diastolische Werte (unterer Wert) steigen in der Regel deutlich weniger an.

Werte über 220 mmHg systolisch während des Sports können jedoch auf eine sogenannte Belastungshypertonie hinweisen. Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass auch in Ruhe ein Bluthochdruck vorliegt. Eine Belastungshypertonie kann ein eigenständiges Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellen und sollte daher ärztlich abgeklärt werden.

Wichtig: Die genannten Werte dienen lediglich als Orientierung. Eine individuelle Beurteilung des Blutdrucks unter Belastung sollte immer durch einen Arzt erfolgen. Besonders wichtig ist dies bei Personen mit bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Risikofaktoren.

Neben der Belastungshypertonie gibt es weitere Blutdruckphänomene im Zusammenhang mit Sport:

  • Hypotensive Reaktion: Bei manchen Personen kann der Blutdruck nach dem Sport paradoxerweise abfallen. Dies ist meist harmlos, kann aber in seltenen Fällen zu Schwindel oder Ohnmacht führen.
  • Blutdruckanstieg nach Belastung: Bei einigen Menschen normalisiert sich der Blutdruck nach dem Sport nicht sofort, sondern bleibt für eine gewisse Zeit erhöht.

Was tun bei Verdacht auf Belastungshypertonie?

Ein Belastungs-EKG ist die Methode der Wahl, um den Blutdruck unter kontrollierten Bedingungen zu messen und eine Belastungshypertonie zu diagnostizieren. Der Arzt kann anhand der Ergebnisse weitere Untersuchungen veranlassen und gegebenenfalls eine Therapie einleiten.

Zusammenfassend: Ein Blutdruckanstieg unter Belastung ist normal. Bei Werten über 220 mmHg systolisch sollte jedoch an eine Belastungshypertonie gedacht und ein Arzt konsultiert werden. Regelmäßige Bewegung ist trotz möglicher Blutdruckschwankungen wichtig für die Gesundheit und sollte, nach ärztlicher Abklärung, nicht vernachlässigt werden.