Wie kann man Calcium senken?

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Nierenerkrankungen und die Einnahme bestimmter Medikamente, darunter Diuretika wie Furosemid, Kortison und Antiepileptika, beeinflussen den Kalziumhaushalt. Diese führen zu vermehrtem Kalziumverlust über die Nieren und können einen niedrigen Kalziumspiegel verursachen. Eine sorgfältige ärztliche Überwachung ist daher essentiell.

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Kalziumspiegel senken: Ursachen, Risiken und therapeutische Ansätze

Ein erhöhter Kalziumspiegel im Blut (Hyperkalzämie) ist ein ernstzunehmender Zustand, der verschiedene Ursachen haben kann und mitunter schwerwiegende Folgen nach sich zieht. Die Behandlung richtet sich stets nach der zugrundeliegenden Erkrankung und sollte ausschliesslich unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Eine Selbstbehandlung ist dringend abzuraten.

Ursachen für erhöhte Kalziumwerte:

Ein erhöhter Kalziumspiegel kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein:

  • Hyperparathyreoidismus: Eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen führt zu einer vermehrten Ausschüttung des Parathormons (PTH), welches die Kalziumfreisetzung aus den Knochen stimuliert. Dies ist die häufigste Ursache für eine Hyperkalzämie.
  • Malignome (Krebs): Viele Tumore, insbesondere solche der Lunge, Brust, Nieren und Knochen, können die Kalziumfreisetzung aus den Knochen fördern oder Substanzen produzieren, die den Kalziumspiegel erhöhen.
  • Sarkoidose: Diese granulomatöse Erkrankung kann zu einer vermehrten Bildung von Vitamin D führen, was wiederum den Kalziumspiegel erhöht.
  • Vitamin-D-Intoxikation: Eine Überdosierung von Vitamin D, sei es durch Nahrungsergänzungsmittel oder übermäßige Sonneneinstrahlung, kann ebenfalls zu einem erhöhten Kalziumspiegel führen.
  • Immobilisation: Langanhaltende Bettruhe oder Immobilisierung führt zu einem vermehrten Kalziumverlust aus den Knochen ins Blut.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente wie Lithium oder Thiazid-Diuretika können den Kalziumspiegel erhöhen.

Risiken eines erhöhten Kalziumspiegels:

Ein zu hoher Kalziumspiegel im Blut kann verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen, darunter:

  • Nierensteine: Erhöhte Kalziumkonzentrationen im Urin erhöhen das Risiko für die Bildung von Nierensteinen.
  • Verstopfung: Erhöhte Kalziumwerte können die Darmtätigkeit verlangsamen.
  • Verwirrtheit und kognitive Beeinträchtigung: In schweren Fällen kann eine Hyperkalzämie zu Verwirrtheit, Benommenheit und sogar Koma führen.
  • Herz-Kreislauf-Probleme: Ein erhöhter Kalziumspiegel kann das Herz-Kreislauf-System beeinträchtigen.
  • Knochenprobleme (paradoxerweise): Während ein zu hoher Kalziumspiegel im Blut zunächst zu Problemen führt, kann langfristig auch zu Knochenabbau beitragen, da der Körper versucht, den Überschuss zu kompensieren.

Therapeutische Ansätze zur Senkung des Kalziumspiegels:

Die Behandlung einer Hyperkalzämie hängt von der zugrundeliegenden Ursache ab und wird individuell vom Arzt festgelegt. Mögliche Maßnahmen umfassen:

  • Medikamentöse Therapie: Hier kommen beispielsweise Bisphosphonate zum Einsatz, die den Knochenabbau hemmen, oder Kalzitonin, das die Kalziumaufnahme in die Knochen fördert. Bei bestimmten Tumoren können auch andere Medikamente zum Einsatz kommen, die den Kalziumstoffwechsel beeinflussen.
  • Hydrierung: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um die Kalziumausscheidung über die Nieren zu fördern.
  • Diätumstellung: Eine kalziumreduzierte Diät kann in manchen Fällen sinnvoll sein, sollte aber immer ärztlich begleitet werden.
  • Operation: Bei einem Hyperparathyreoidismus kann eine operative Entfernung der überaktiven Nebenschilddrüsen notwendig sein.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keinesfalls eine professionelle medizinische Beratung. Bei Verdacht auf einen erhöhten Kalziumspiegel oder anderen gesundheitlichen Problemen sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Nur ein Arzt kann die genaue Diagnose stellen und die geeignete Therapie einleiten. Die im Text genannten Behandlungsmethoden stellen keine Empfehlung dar und sollten nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden.