Wie kommt ein Nierenstein schneller raus?

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Kleine Nierensteine bis zu etwa 7 mm Größe können oft auf natürlichem Weg abgehen. Viel Trinken und Bewegung können den Prozess unterstützen. Zusätzlich können Medikamente wie Tamsulosin, ein Alphablocker, die Ausscheidung dieser kleineren Steine erleichtern, indem sie die Harnwege entspannen.

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Nierensteine natürlich loswerden: Was hilft wirklich?

Nierensteine sind kleine, harte Ablagerungen, die sich in den Nieren bilden und über die Harnwege ausgeschieden werden müssen. Dieser Prozess kann äußerst schmerzhaft sein. Während größere Steine oft eine medizinische Intervention erfordern, können kleinere Steine bis zu einer Größe von etwa 7 mm häufig auf natürlichem Weg abgehen. Aber wie kann man diesen Prozess beschleunigen und die Beschwerden lindern?

Die Macht des Wassers: Trinken, trinken, trinken!

Der wichtigste Faktor, um die natürliche Ausscheidung eines Nierensteins zu unterstützen, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Das Ziel sollte sein, täglich mindestens 2,5 bis 3 Liter Wasser zu trinken. Dies hilft, die Harnwege zu spülen und den Stein voranzutreiben. Achten Sie darauf, hellen Urin zu produzieren – dies ist ein gutes Zeichen dafür, dass Sie ausreichend hydriert sind.

Neben Wasser können auch ungesüßte Kräutertees und verdünnte Fruchtsäfte (z.B. Cranberry-Saft) getrunken werden. Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke und übermäßigen Koffeinkonsum, da diese dehydrierend wirken können.

Bewegung als natürlicher “Stoßdämpfer”

Regelmäßige Bewegung kann ebenfalls helfen, den Stein zu lösen und seinen Weg durch die Harnwege zu erleichtern. Leichte bis moderate Aktivitäten wie Gehen, Joggen oder Treppensteigen können die Muskelkontraktionen im Harntrakt stimulieren und so den Stein “vorantreiben”. Auch Hüpfbewegungen, zum Beispiel auf einem Trampolin, können in manchen Fällen hilfreich sein.

Medikamentöse Unterstützung: Alphablocker für eine entspanntere Passage

In bestimmten Fällen kann der Arzt Medikamente verschreiben, um die Ausscheidung des Nierensteins zu erleichtern. Alphablocker, wie Tamsulosin, sind hierbei häufig die erste Wahl. Diese Medikamente entspannen die Muskeln in den Harnleitern und der Prostata (bei Männern), wodurch sich der Durchmesser der Harnwege leicht erweitert. Dies kann den Steinpassage erleichtern und die damit verbundenen Schmerzen reduzieren. Es ist wichtig, Alphablocker nur unter ärztlicher Aufsicht einzunehmen, da sie Nebenwirkungen haben können.

Was Sie noch tun können:

  • Schmerzmanagement: Die Schmerzen bei einem Nierensteinabgang können sehr intensiv sein. Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol können helfen, die Beschwerden zu lindern. In manchen Fällen verschreibt der Arzt stärkere Schmerzmittel.
  • Wärme: Ein warmes Bad oder eine Wärmflasche im Bereich der Nieren können die Muskeln entspannen und die Schmerzen lindern.
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit wenig Salz und tierischem Protein kann die Bildung von neuen Nierensteinen verhindern. Besprechen Sie Ihre Ernährung am besten mit Ihrem Arzt oder einem Ernährungsberater.
  • Steinanalyse: Fangen Sie den abgegangenen Stein auf und bringen Sie ihn zur Analyse zum Arzt. Die Analyse kann Aufschluss über die Zusammensetzung des Steins geben und helfen, zukünftige Steinbildungen durch eine angepasste Ernährung oder Medikamente zu verhindern.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten:

  • Starke, unerträgliche Schmerzen
  • Fieber oder Schüttelfrost
  • Blut im Urin
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Unfähigkeit, Urin zu lassen

Diese Symptome können auf Komplikationen wie eine Infektion oder eine Blockade der Harnwege hinweisen und erfordern sofortige ärztliche Behandlung.

Fazit:

Die natürliche Ausscheidung eines Nierensteins kann durch eine Kombination aus ausreichender Flüssigkeitszufuhr, Bewegung und gegebenenfalls medikamentöser Unterstützung gefördert werden. Es ist jedoch wichtig, die Symptome ernst zu nehmen und bei Komplikationen einen Arzt aufzusuchen. Die Informationen in diesem Artikel dienen nicht als Ersatz für eine professionelle medizinische Beratung. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um die beste Behandlungsstrategie für Ihre individuelle Situation zu ermitteln.