Wie lange hält Akklimatisierung an?

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Der Körper behält die Anpassung an mittlere Höhen (2500-5500m) dauerhaft bei. Ein Abstieg in tiefere Regionen führt jedoch schnell zum Verlust dieser Akklimatisation, die innerhalb weniger Tage vollständig verschwindet. Die Höhenanpassung ist somit an den jeweiligen Aufenthalt gebunden.

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Wie lange hält Akklimatisierung an?

Die Akklimatisierung an erhöhte Höhen ist ein komplexer Prozess, der sich auf verschiedene physiologische Mechanismen stützt. Während die Anpassung an mittlere Höhen (2.500 bis 5.500 Meter) im Körper dauerhaft Spuren hinterlässt, ist sie dennoch eng mit dem Aufenthalt in dieser Höhe verbunden. Ein Abstieg in tiefere Regionen führt zu einem raschen Verlust dieser Anpassung.

Der Körper baut während der Akklimatisation neue rote Blutkörperchen (Erythropoese) auf, um dem Sauerstoffmangel in der Höhe entgegenzuwirken. Die verbesserte Sauerstoffaufnahme und -transportkapazität durch erhöhte Hämoglobinwerte bleibt nicht unbegrenzt erhalten. Die erhöhten Werte normalisieren sich, wenn der Körper wieder auf Normalhöhe gelangt. Dies geschieht, wie schon erwähnt, innerhalb weniger Tage nach dem Abstieg. Der Körper kehrt also in seinen ursprünglichen Zustand zurück.

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen dem langfristigen Effekt der Höhenanpassung und dem akuten Anpassungsprozess, der sofort bei einem Höhenaufenthalt einsetzt. Langfristige Anpassungen, wie Veränderungen im Lungenvolumen oder die Steigerung der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max) über einen längeren Zeitraum, können vorhanden bleiben, auch nach einem längeren Aufenthalt in der Höhe. Diese Anpassungen sind jedoch nicht unbedingt dauerhaft im Sinne einer vollständigen und unveränderten “Erhöhung” der körperlichen Leistung. Sie können als “Grundlage” für weitere Anpassungsprozesse dienen. Die Anpassung an mittlere Höhen, die im beschriebenen Bereich liegt, betrifft eher die kurz- bis mittelfristige Anpassung.

Der Verlust der Akklimatisierung ist somit keine statische, sondern eine dynamische Reaktion des Körpers auf die veränderten Umweltbedingungen. Das Ausmaß der Anpassungen und die Geschwindigkeit ihres Rückgangs hängen vom individuellen Gesundheitszustand und der Dauer des Höhenaufenthaltes ab. Individuelle Faktoren, wie die genetische Veranlagung und die allgemeine körperliche Fitness spielen eine wichtige Rolle.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Anpassung an mittlere Höhen, im Gegensatz zu extremen Höhenlagen, zwar dauerhafte physiologische Effekte im Körper hinterlässt, aber die speziellen Anpassungsmechanismen durch eine Rückkehr auf Normalhöhe schnell verschwinden. Die Akklimatisierung ist eng an den jeweiligen Höhenaufenthalt gekoppelt.